Prozessbeginn: Prostituiertenmord

Seit letzter Woche muss sich ein 37 Jahre alter Reppenstedter wegen Mordes an einer Prostituierten verantworten. Der Mann soll im April 2001 die damals 37 jährige Prostituierte in ihrem Zimmer erwürgt und die Leiche anschliessend im Genitalbereich mit Filzstiften angemalt haben. Aufgrund eines genetischen Fingerabdrucks sind die Ermittler des Landeskriminalamtes bei einem Routine-Abgleich von ungeklärten Verbrechen im vergangen Jahr auf den Mann aufmerksam geworden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die Frau erwürgt zu haben und sich anschliessend sexuell an der Leiche befriedigt haben. In dem Bordellzimmer fanden die Beamten des Landeskriminalamtes bereits im April 2001 zahlreiche DNA Spuren - sie sind indentisch mit der DNA des 37 Jahre alten Tatverdächtigen.

Der Angeklagte ist für die Richter kein Unbekannter. Er ist bereits in einem anderen Verfahren wegen Totschlags an seiner Ehefrau verurteilt worden, bei einem Streit hatte er sie im September 2001 umgebracht, ein Zusammenhang zwischen den beiden Taten besteht anscheinend nicht.
Bislang schweigt der Angeklagte zu den neuen Vorwürfen, sein Anwalt hat allerdings zu Prozessbeginn einen weiteren Tatverdächtigen ins Spiel gebracht. Denn in dem Bordellzimmer ist eine weitere DNA Spur gesichert worden. Und zwar die eines Stammfreiers der Prostituierten. Aber - weder die Kriminalbeamten, noch die Staatsanwaltschaft haben bislang diese Spur intensiv verfolgt.
Die 4. Strafkammer muss nun klären, ob diese neue Spur den Angeklagten möglicherweise entlastet. Insgesamt sind 11 Zeugen und 3 Sachverständige geladen.