Am Donnerstag war "Wendland"-Tag am Stand der Gemeinschaftspräsentation auf der Grünen Woche. Vor allem Bioenergie aus der Region interessierte. Viele Messebesucher kamen, um sich zu informieren.
„Habt ihr hier eure Eisenbahnplatte mitgebracht“, will ein Standbesucher am Schaukasten der Biogasanlagenbauer Dreyer & Bosse wissen und wird prompt von Mitarbeiter Hans Kuban in die Welt der Blockheizkraftwerke, Wärmekonzepte und der Gasreinigung eingeführt. Über 500 Kraftwerke dieser Art hat die Firma aus Gorleben seit 1997 weltweit ausgeliefert.
Am Gemeinschaftsstand der LEADER-Regionen Elbtalaue und Achtern-Elbe-Diek sowie des Regionalparks Rosengarten in Halle 5.2 a drehte sich am Mittwoch alles um das Thema „Nachhaltige Landwirtschaft und Bioenergie“. Beschaulich, aber keineswegs verschlafen, geht es zwischen Heidesand und Elbestrand zu: Immerhin stehen hier rund 35 Biogasanlagen, 30 davon allein in der LEADER Elbtalaue. Diese hatte sich schon vor zehn Jahren zum Ziel gesetzt, 100 Prozent des heimischen Primärenergiebedarfs durch regional erzeugte regenerative Energie zu decken - ein ebenso visionäres wie ehrgeiziges Ziel. „Inzwischen ist die Region in Sachen Erneuerbare Energien eine der 25 innovativsten Regionen Deutschlands und Bioenergie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, informierte Ileana Weber, Projektleiterin der Bioenergieregion Wendland-Elbetal in Lüchow.
Obwohl neben frisch gepresstem Apfelsaft, an diesem Tag vor allem Wissenswertes serviert wurde, riss der Besucherstrom nicht ab. Auch viele Lüchow-Dannenberger schauten vorbei, um „ihren“ Stand in Augenschein zu nehmen und vergaben durchweg gute Noten.
Dass Bioenergie mehr als nur Biogas ist, verdeutlichte Wolf Winkelmann, Geschäftsführer des Bauernverbandes Nordostniedersachsen. Er stellte das Projekt „Brennholz vom Acker“ vor. Seit fünf Jahren betreut Winkelmann Landwirte aus der LEADER Elbtalaue, die Weiden zur Wärmegewinnung anbauen. Nach durchschnittlich drei Jahren könne man die erste von sechs Holzhackschnitzelernten einfahren, so Winkelmann. Zudem sei die Mischung aus Wald und Acker für Vögel und Käfer höchst attraktiv. Ein Effekt, der den Bioenergieerzeugern gut gefällt. Denn der landschaftsverträgliche Anbau von Biomasse und die Suche nach effizienten Verwertungspfaden gehören ebenso dazu. „Nachhaltiges Handeln ist noch immer nicht selbstverständlich“, heißt es auf der Seite des Biosphärenreservats Niedersächsische Elbtalaue, Hitzacker im gemeinsamen Wir-zeigen-Profil-Prospekt. Die Elbtalaue aber sei beispielsgebend für die Erprobung von Bewirtschaftungsformen, die auf den Erhalt ihres Artenreichtums abzielten.
Ebenfalls am Gemeinschaftsstand eingefunden, hatten sich die Bürgermeister der beteiligten Städte und Kommunen. Als Gäste kamen der Präsident des Niedersächsischen Landvolks Werner Hilse aus Warpke, die Landräte der Lokalen Aktionsgruppe „Elbtalaue“ Jürgen Schulz und Manfred Nahrstedt sowie der Bundestagsabgeordnete und Lüneburger Eckhard Pols. Gerne nutzten sie die Gelegenheit, sich auf dem „kurzen Dienstweg“ auszutauschen.
Am frühen Abend erwartet wurden die Präsidiumsmitglieder des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes sowie die Lokalen Aktionsgruppen „Lüneburger Heide“ und „Lacht-Lütter-Lüss“ aus dem Raum Celle. Letztere waren eingeladen, sich am Gemeinschaftsstand Anregungen für die eigene Regionalentwicklung zu holen.
Verwöhnen ließen sich die rund 150 Gäste und Akteure von den hiesigen Landfrauen mit Biosphärenpfanne und Lübelner Suppe - die diese in der nur acht Quadratmeter großen Standküche aus regionalen Zutaten und nach einem Rezept aus dem Kochbuch ihrer Vorsitzenden Karin Meyer-Kirstein zubereiteten.
Foto: Bianca Helmcke / Am Schaukasten der Biogasanlagenbauer Dreyer & Bosse vermittelte Mitarbeiter Hans Kuban (rechts) Wissenswertes über Blockheizkraftwerke, Wärmekonzepte und Gasreinigung.
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