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Revolution im Busverkehr? Die Hälfte der Strecken wird auf Rufbus umgestellt

Mit einem radikalen Umbruch will der Landkreis die Situation im Busverkehr verbessern. Die Hälfte der Linien fahren ab August nur noch als Rufbusse. Dafür werden auch Stationen angefahren, die bisher nicht zum Haltestellennetz gehörten.

Ab dem 1. August wird die Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn (LSE) den Busverkehr mit einem neuen Konzept zu organisieren. Das Konzept, das nach Aussagen der Kreisverwaltung den "gravierendsten Umbruch des ÖPNV in Lüchow-Dannenberg in den letzten Jahrzehnten darstellt", beinhaltet zum Teil große Veränderungen für den Fahrgast.

Die LSE soll weitere 10 Jahre dafür sorgen, dass der öffentliche Nahverkehr in Lüchow-Dannenberg läuft - allerdings mit einem neuen Konzept. Die wichtigsten Änderungen für den Fahrgast beschreibt der Landkreis wie folgt: Zur besseren Übersicht für den Fahrgast werden aus 28 Linien nunmehr lediglich 13 Linien mit neuen Bezeichnungen, z. B. Linie 8000. Kern des Konzeptes ist die Einrichtung von Rufbuskorridoren an den Linien.

Aufgrund von Ergebnissen diverser Verkehrszählungen wurden 40% des aktuellen Fahrplanangebotes in sogenannte Bedarfsverkehre umgewandelt. Der Bus fährt wie im Fahrplan angegeben nur bei Bedarf, also wenn ein Fahrgast telefonisch oder digital einen Fahrtwunsch anmeldet. Rufbusfahrten sind am Symbol "Telefonhörer" im Fahrplan erkennbar. Der Fahrgast kann bis 90 Min. vor Beginn der Fahrt die Rufbus-Zentrale (06.00 bis 20.00 Uhr) über 05841/977377 anrufen und seine Fahrt bestellen oder wahlweise online über die Internetseite der LSE buchen.

"Durch das Rufbussystem konnten erstmals Orte an den ÖPNV außerhalb der Schülerbeförderung angeschlossen werden, die bisher keine regelmäßige Anbindung hatten," so die Kreisverwaltung in einer Mitteilung. "Die Einwohner fast aller Orte in Lüchow-Dannenberg können 3 x täglich ihr Grundzentrum zum Arzt, Einkauf etc. erreichen und auch wieder zurück fahren," verspricht die Verwaltung. Außerdem sollen die Bahnanschlüsse in Dannenberg, Uelzen, Schnega und Salzwedel deutlich verbessert werden.

Neben den Veränderungen im Fahrplan darf im öffentlichen Personenverkehr kein Bus mehr fahren, der älter als 15 Jahre ist und nicht mindestens die Schadstoffklasse 4 aufweist. Zusätzlich sind soweit technisch möglich alle Fahrgastplätze mit Anschnallgurten zu versehen. Außerdem müssen die Fahrzeuge weitestgehend barrierefrei sein und auch eingeschränkten Fahrgästen die Nutzung des Verkehrsangebotes erlauben. Weitestgehend alle Fahrzeuge werden laut Kreisverwaltung mit audiovisuellen Fahrgastinformationen ausgestattet, die es dem Fahrgast erlauben, auf TFT-Bildschirmen in den Bussen den Fahrverlauf, sowie Ankunftszeiten an den kommenden Haltestellen abzulesen. Die Liniennummer sowie das Fahrziel werden an allen Haltestellen über Außenlautsprecher am Fahrzeug angesagt.

Neu ist auch die Einführung eines Echtzeitinformationssystems, das dem Fahrgast die Möglichkeit gibt, sich in Echtzeit über das Internet bzw. ein Smartphone über die reale Abfahrtszeit eines Fahrzeuges zu informieren. Eventuelle Verspätungen werden dann ebenso ersichtlich, wie Umsteige- oder Anschlussbeziehungen.

Die Verwaltung plädiert in der Umstellungsphase für Verständnis bei den Fahrgästen: "Die LSE erwartet eine über mehrere Wochen andauernde Umstellungsphase sowohl für die Fahrgäste, als auch für das eingesetzte Fahrpersonal und hofft bereits heute auf Verständnis im Falle eventuell auftauchender Unzulänglichkeiten." Man arbeite seit Monaten mit Hochdruck an der Einführung des beschlossenen Verkehrskonzeptes und werde alles daran setzen, dass die Einführung möglichst „geräuschlos“ vollzogen wird.

In den nächsten Wochen können sich BürgerInnen auf öffentlichen Veranstaltungen über die Veränderungen informieren. Für die Schulen gibt es gesonderte Infotermine.

Hier die Termine für die Bürger-Informationsveranstaltungen:

  • Clenze: Culturladen, Mittwoch, 30. Mai, 18.00 Uhr
  • Gartow: Restaurant "Seeterrassen", Donnerstag, 7. Juni, 18.00 Uhr
  • Lüchow: Gildehaus, Mittwoch, 13. Juni, 18.00 Uhr
  • Hitzacker: Hotel Waldfrieden, Mittwoch 20. Juni, 18.00 Uhr
  • Dannenberg: Restaurant "Alte Post", Dienstag, 26. Juni, 18.00 Uhr
Anmerkung der Redaktion: Nach Informationen des Landkreises sollen detaillierte Verbindungsinformationen auch über die Internetseite der LSE veröffentlicht werden. Da derzeit auf dieser Internetseite aber die aktuellste Information aus dem Jahre 2015 stammt, werden wir den Link erst veröffentlichen, wenn er auch gültig ist.


Foto | LSE: Werbekarte zum 100. Jubiläum der LSE im Jahre 2011




2018-05-23 ; von asb/pm (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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