Beim Rückbau des AKW Stade ist im Sockelbereich des Reaktorgebäudes
radioaktiv kontaminierte Kondensnässe nachgewiesen worden, die eine
Neuorganisation der Planung der Arbeiten erforderlich macht. Das
Umweltministerium in Hannover informierte am Dienstag darüber,
dass der Rückbau nunmehr nicht wie geplant bis Ende 2014 erfolgen kann,
sondern drei oder vier Jahre länger dauern wird.
Der Betreiber Eon hatte
in der vergangenen Woche der Atomaufsicht ein neues Konzept für den
Rückbau vorgelegt. Damit verschiebt sich auch die so genannte Entlassung
des AKW aus der Atomaufsicht um den entsprechenden Zeitraum.
Anfang
Februar diesen Jahres wurde im aufsichtlichen Verfahren eine nicht
erwartete Kontamination festgestellt. Daraufhin wurde der Betreiber Eon
von der Atomaufsicht aufgefordert, den Befund weiter zu untersuchen und
das Konzept für den Rückbau zu überprüfen, teilte das Ministerium weiter mit. Über mehrere Wochen wurden
Beprobungen an verschiedenen Stellen durch Einbringen von
Kernlochbohrungen und Verfolgung dort auftretender Feuchtigkeit
vorgenommen.
Im AKW sollen nun nach Informationen des Ministeriums zunächst die auf den betroffenen
Bereich aufbauenden Gebäudestrukturen abgetragen werden. Dabei soll ein
neuer Kran im Sicherheitsbehälter eingebracht werden, um die nach der
Grobdekontamination ausgesägten Blöcke (circa 20 Tonnen schwer) aus dem
Sicherheitsbehälter auszuschleusen.