Kürzlich wurden 44 Castorbehälter von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) aus dem Verkehr gezogenen. Der Niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel forderte nun eine rasche und vollständige Aufklärung der Vorgänge.
De facto habe man es jetzt damit zu tun, dass im Atomkraftwerk Unterweser vier mit hochradioaktivem Müll beladene Transportbehälter stehen, für die eine Handhabung derzeit untersagt ist, sagte Wenzel am Montag in Hannover.
Der Hersteller der Behälter, die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), und deren Zulieferer haben laut Wenzel durch das Versagen des Qualitätsmanagements bei der Prüfung von Tragzapfen für die Castor-Behälter eine ernste Situation geschaffen. „ Als niedersächsische Atomaufsicht erwarten wir umgehend Aufklärung. Das Qualitätsmanagement und die Sicherheitskultur aller Beteiligten sowie die Kommunikation untereinander für die Meldung solcher Ereignisse müssen auf den Prüfstand“, sagte der Minister. „ Wir erwarten, dass das Bundeswirtschaftsministerium als Fachaufsicht keine Frage offen lässt.“
Wenzel kündigte einen „ zeitnahen Besuch“ im Prüfzentrum der BAM in Berlin an. „ Bei der Fertigung und Kontrolle von Castoren darf nicht geschlampt werden. Welche Konsequenzen sich aus Prüfungs- und möglicherweise auch Fertigungsmängeln insgesamt ergeben, ist noch nicht absehbar.“
Für den zuständigen Ausschuss des Niedersächsischen Landtages kündigte Wenzel eine Unterrichtung durch die Beamten seiner Atomaufsicht an.