Die Fotografin Sara-Lena Maierhofer versucht mit eigenen und gefundenen Fotografien den Hochstapler
als Phänomen zu beschreiben. Ihre Fotos sind ab sofort in der KunstKammer Gartow zu sehen. Freitag Abend ist Vernissage.
" Sara-Lena Maierhofer ist eine der spannendsten Künstlerinnen der jungen deutschen und seit geraumer Zeit auch der internationalen Fotokunstszene," sagt der Westwendische Kunstverein, der die Künstlerin für eine Ausstellung in Gartow gewinnen konnte. "Ihre Serie 'Dear Clark, Portait of a Con Man' wurde in zahlreichen renommierten Ausstellungshäusern gezeigt, mehrfach ausgezeichnet und passt mit ihrer dokumentarischen Fiktion inhaltlich und formal folgerichtig in unsere Reihe 'Junge Fotografie',"
Der eigentliche Protagonist von Maierhofers Fotoserie, Clark Rockefeller, ein Hochstapler, der als Hochstapler und Betrüger in den USA inhaftiert ist, hat auf ihre Anfragen nie reagiert. Doch die Künstlerin wollte das Projekt nicht aufgeben, die Idee veränderte sich. "'Dear Clark' ist eine praktische wie
theoretische Studie zu der Figur des Hochstaplers," so Maierhofer. Die Serie besteht aus eigenen und gefundenen Fotografien sowie Dokumenten und
versucht mithilfe unterschiedlicher Herangehensweisen den Hochstapler
als Phänomen zu beschreiben.
Die »Arbeit« des Hochstaplers funktioniert durch das Spannungsverhältnis zwischen Fakt und Fiktion – ähnlich wie auch das Medium Fotografie. Gefundene und erfundene Dokumente hängen neben Fotografien von echten und falschen Hochstaplern – Fakt und Fiktion verbinden sich. Das Porträt von ihm bleibt nur ein »Flackern«, eine Komposition aus Splittern und flüchtigen Momenten.«
Eine ungewöhnliche, fast filmische Herangehensweise an die Fotografie. Und der Betrachter bleibt gefordert, aus dem Konvolut an Bildern und sublimen Collagen – aus Facts und Fiction – sich ein eigenes »Bild« zu machen.
Die Ausstellung von Sara-Lena Maierhofer ist bis zum 18. August in der "KunstKammer" in Gartow zu sehen. Vernissage ist am 12. Juni um 20 Uhr.
Foto | Sara-Lena Maierhofer: Dreibein