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Satemin: ein neuer Ort für Kunst, Kunsthandwerk und Kultur

Ein Jahr dauerte die Sanierung ihrer denkmalgeschützten Scheune in Satemin. Am Wochenende öffnen Brigitte Fehrle und Andreas Schoelzel zum ersten Mal den neuen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum. 

Jahrzehntelang stand die alte Scheune in Satemin ungenutzt und verfiel zusehends. Jetzt, nach einem Jahr Sanierung, öffnet sie zum ersten mal ihre Tore für Besucherinnen und Besucher. Am 8., 9. und 10. September zeigt sich das Gebäude als lebendiges Denkmal und als Ort für Kunst, Kultur und Kunsthandwerk. "Dieses Gebäude soll ein öffentliches  Gebäude und Zeugnis wendländischer Baukultur werden - und ein Ausstellungs- und Veranstaltungsraum für Künstler und Kunsthandwerker", sagt Andreas Schoelzel, Eigentümer der Scheune. Im Rahmen des Kunstfestivals „Wagen & Winnen, Kunstperlen in Altmark und im Wendland“ gibt es Ausstellungen von Künstlern und Kunsthandwerkern und Autorenlesungen. 

Zeitgleich findet der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“, koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, statt. Hier gibt es Führungen durch die Scheune, Handwerkergespräche, Informationen über denkmalgerechte Baumaterialien und Informationen zum Klimaschutz im Denkmal. 

"Die Scheune wurde 1837 erbaut. Als einziges Gebäude – neben der Kirche und dem Spritzenhaus – überstand sie unbeschadet den Brand von 1850, dem das gesamte übrige Dorf zum Opfer fiel", erzählt Schoelzel. "Sie ist eine klassische 4-Ständer Durchfahrtscheune. Bis in die 1970er Jahre wurde das Gebäude landwirtschaftlich genutzt. Zum Dreschen und Stroh häckseln, als Unterstand für Pflüge und Wagen und als Stall". Die Besitzer gaben dann die Landwirtschaft auf und die Scheune fiel in einer Art Dornröschenschlaf. Überwuchert von wildem Hopfen und Brombeeren schien das Gebäude dem Einsturz preisgegeben. 2020 kauften dann Fehrle und Schoelzel die Scheune. "Der Zustand war besorgniserregend. Die äußeren Schwellbalken waren weggefault, viele der alten Lehmfächer herausgefallen", so Fehrle und Schoelzel. "Innen allerdings fanden wir das Gebäude beeindruckend unbeschadet und in nahezu bauzeitlichem Zustand vor. Seit Herbst 2022 wurde die Scheune denkmalgerecht saniert und restauriert.

Inzwischen steht es auf neuen Fundamenten, das Fachwerk ist gerichtet und repariert. Die Gefache wieder mit Lehm ausgemauert. Das Dach mit Blechen neu gedeckt. Die Spruchbalken wurden von einer Restauratorin behutsam nachgezeichnet. UndAuch was die Spruchbalken angeht, ist die Scheune besonders. "Sie hat zwei Giebelspitzen und zwei Spruchbalken, einen auf der Nord- und einen auf der Südseite. Sie handeln vom Gottvertrauen, nicht vom Feuer, wie alle anderen Giebelbalken in Satemin", so Schoelzel. 

Fotos | Andreas Schoelzel: Auch die Spruchbalken wurden behutsam restauriert.



2023-09-06 ; von asb/pm (text),
in Satemin, 29439 Lüchow, Deutschland

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