Eigentlich hat der Winter gerade erst begonnen – dennoch ist den Straßenmeistereien in der Region das Streusalz längst ausgegangen. Gartow hat überhaupt kein Salz mehr und der Landkreis hütet seine restlichen 4 – 5 to wie einen Goldschatz, um wenigstens die gefährlichsten Kreuzungen und Einmündungen streuen zu können. Und Nachschub ist nicht in Sicht. Update: Strassensperrungen!
Ob Gartow, Dannenberg oder Lüchow – überall die gleiche Auskunft: es gibt kein Streusalz mehr. „Derzeit ist auch kein Salz zu bekommen“, so die Kreisstraßenmeisterei in Lüchow. „Unsere bestellten 300 to sind schon seit längerem offen und es ist unklar, wann sie geliefert werden können.“ Damit ist dieses Jahr schon im Dezember die Situation eingetreten, die Anfang des Jahres erst Mitte/Ende Januar da war: angesichts der Streusalz-Knappheit werden Autobahnen nur noch auf der rechten Spur gestreut und Bundes- bzw. Landesstraßen lediglich geräumt. Und bevor eine Gemeinde Streusalz bekommt, werden zunächst die Autobahn-Meistereien und danach die Straßendienste für die Landesstraßen beliefert.
Dabei hat der Winter offiziell gerade erst angefangen. Trotzdem sind in vielen Orten schon 2/3 der eingelagerten Vorräte verbraucht. Kommunen befürchten, dass nun wieder die Zeit der Spekulanten kommt: „Normalerweise kostet eine Tonne Streusalz ca. 70 – 80 Euro, doch im letzten Winter mussten wir erleben, dass die Tonne in der knappsten Zeit auf 300 – 400 Euro/to kostete“, so Lutz Haas von der Samtgemeinde Gartow, der das Salz ebenfalls fast vollständig ausgegangen ist. „Da müssen wir gut überlegen, wieviel wir uns von diesem 'weißen Gold' auf Halde legen“.
Denn niemand weiß, wie lange die Schnee- und Eiszeiten anhalten werden. Eine leise Hoffnung besteht, dass angesichts des frühen Wintereinbruchs dieser auch früher zu Ende sein wird – doch genau sagen kann dies niemand. Glaubt man allerdings dem russischen Klimaforscher Michael Kowalewski, so wird dieser Winter noch härter als der vergangene. Denn der Forscher ist davon überzeugt, dass dadurch, dass der Golfstrom weniger warmes Wasser durch den Atlantik pumpt, deutlich kältere Winter bevorstehen.
Wie dem auch immer sei: es gilt, sich bis auf Weiteres auf rutschige Zeiten einzustellen. Wohl denen, die dieser Tage nicht mit dem Auto unterwegs sein müssen.
Update: Zur Zeit sind die folgenden Strassen gesperrt:
Gorleben-Gedelitz,
Meetschow-Prezelle,
Woltersdorf-Dangenstorf
Foto: Angelika Blank
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