Ein Lichtblick im kulturlosen Corona-Winter: die Sommerlichen Musiktage Hitzacker sollen wie geplant Ende Juli stattfinden. Vergangene Woche wurde das Programm vorgestellt.
„In der festen Überzeugung, dass das Festival auch
im kommenden Sommer gelingen kann“, so Intendant Oliver Wille,
gab das Festival vergangene Woche sein Programm für 2021 bekannt. Vom 31. Juli bis zum 8. August soll sich in Hitzacker alles um Franz Schubert drehen.
Das Land Niedersachsen fördert die diesjährigen 76. Sommerlichen Musiktage Hitzacker mit einem Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro. Über die Soforthilfe hinaus sei eine konzeptionelle Förderung ab dem Jahr 2022 geplant, sagte Minister Thümler vergangene Woche zu.
Dr. Christian Strehk, Vorstandsvorsitzender des Festival-Trägervereins
freut sich: „Der Zuschuss durch das Land Niedersachsen hilft uns sehr, die Pandemie-bedingten
Herausforderungen, wie kostenintensive Maßnahmen zum Hygieneschutz bei
gleichzeitigen Kapazitäts- und entsprechenden Einnahmeeinbußen,
meistern zu können.“ In den Vorjahren hatte das Festival 32.500,- (2019)
und 35.000,- (zum Jubiläumsjahr 2020) erhalten. „Die Aufstockung bringt
uns einen wichtigen Schritt weiter, damit das 76. Festival tatsächlich
vom 31. Juli bis 8. August stattfinden kann," so Strehk.
Neues Konzept - bekannte KünstlerInnen
„Schubert.JETZT!“
lautet das diesjährige Motto der Musiktage. Damit rückt
Wille den Wiener Frühromantiker Franz Schubert (1797–1828) in den
Fokus, um – typisch für das innovative Kammermusikfestival – dessen
Schaffen im Hier und Jetzt zu bespiegeln. Eingeladen sind dazu
Künstler*innen, die dem Kosmos Schubert auf ganz eigene Weise
nahestehen.
Das Berliner
Musiktheaterensemble Nico and the Navigators, Antje Weithaas,
Mischa Maisky, das Kuss Quartett,
Maurice Steger, Sir AndrásSchiff, die Trios Busch und Gaspard u.a. ... - die Liste der beeteiligten KünstlerInnen ist lang. Sie alle widmen sich Schuberts großen Kammermusikwerken und
ihrem eigenen Jetzt. Hinzu kommen Uraufführungen, darunter ein neues
Werk von Iris ter Schiphorst für Blockflöte und Streichquartett, ein Auftrag des Festivals.
Auch der Komponist Clemens von Reusner aus Brünkendorf ist dieses Mal wieder mit einer Auftragsarbeit des Festivals dabei. "KRENE" (altgriechisch: Quelle, Brunnen) heißt sein mehrkanaliges elektroakustisches Werk, mit dem er Bezug nimmt auf Franz Schuberts berühmte B-Dur Sonate. Die Quelle der Inspiration, Schuberts Original, wird in diesem Konzert auch aufgeführt.
"Ausgebaut
werden Angebote, die sich nicht als jeweiliger Ersatz, sondern als
gleichberechtigt und verbindend zwischen analoger und digitaler
Musikvermittlung verstehen", heißt es in einer Mitteilung der Musiktage. "Viele Einführungstexte,
Video-Botschaften von beteiligten KünstlerInnen oder Podcast-Beiträge
von Schubert-Kennern werden im Vorfeld online abrufbar sein, aber auch
vor Ort ihren Platz finden." In Hitzackers Kurpark ist ein Hörgarten mit
ausgewählten Info-Lesungen geplant, Ticketbucher sogenannter Kategorien-
Karten/Infos: Tel. 05862 941 430 oder auf der Festival-Website musiktage-hitzacker.de
Die Organisation der Musiktage weist darauf hin, dass aufgrund mangelnder
Vorhersehbarkeit der Situation im Juli/August Karten
zunächst nur reserviert werden, bezahlt wird erst nach schriftlicher
Bestätigung der Sitzplätze durch das Festival. Die Reservierungen sind
telefonisch und online per Bestellblatt an die Geschäftsstelle möglich.
Um flexibel
auf ggf. veränderte Bedingungen reagieren zu können, etwa
mit gedoppelten Konzerten, werden zur Zeit noch keine präzisen
Anfangszeiten für die Veranstaltungen genannt.
Alles zu Programm, Künstlern und Festival gibt es – immer aktuell – auf der Festival-Website.
Foto | Rüdiger Schestag / Sommerliche Musiktage: das Kussquartett wird auch dieses Jahr bei den Musiktagen auftreten - mit Stücken von Franz Schubert.