Science Fiction oder reale Zukunftsperspektive? Gorleben im Jahre 2050

"Gorleben Reloaded" - Wie sähen Gorleben und das Wendland aus, wenn bis dahin kein Endlager gefunden wäre ... ? Der Animationsfilmer und Mediengestalter Arthur Schrödinger stellt in seiner Ausstellung in Gartow verschiedene Möglichkeiten vor, wie das Problem "Atommüll" in der Zukunft gelöst werden könnte.

Natürlich sind es keine ernsthaften Vorschläge, wie mit Atommüll umzugehen ist, die Arthur Schrödinger in Gartow auf seinem KLP-Punkt "Gartow Am Umschwang" präsentiert. Seine 3-D-Computergrafiken zeigen aber auf sarkastische Weise, wie die Menschheit sich des Problems "Atommüll-Enlagerung" entledigen könnte, wenn ein Endlager nicht realisiert werden kann.

Da werden Castorbehälter von der " Extraterrestrischen Launchstation" auf dem Höhbeck aus per "Skypatrol"-Jets ins Weltall geschossen oder durch Roboter im Abklingbecken des Schnackenburger Hafens versenkt.

Schrödingers Blick auf die Endlagerung von Atommüll ist pessimistisch und impliziert, dass ein langfristig haltbares Konzept für eine sichere Lagerung so schnell nicht gefunden sein wird. Deswegen, so die Idee, wird die Menschheit anfangen, andere Lösungen zu entwickeln, die mit Sicherheit oder Umweltschutz nichts mehr zu tun haben. Glaubt man der Vision von Schrödinger, so geht es in Gorleben demnächst nur noch um das Prinzip "Hauptsache weg".

Schrödingers Ästhetik orientiert sich ganz bewusst an Computerspielen. "Ich will vor allem die jüngere Generation motivieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen", so Schrödinger. Das gehe am besten über Medienformen, wie sie den Jugendlichen vertraut sind wie z.B. Musikvideos oder Computerspiele.

Dass das Konzept ankommt, war auf der letzten Widerstandspartie in Gorleben zu sehen. Die kurzen "X-Videos" fanden viel Anklang - nicht nur bei Jüngeren. In Gartow sind diese kurzen Clips noch einmal in der Schrödinger'schen Garage zu sehen.

Zu den 3-D-Drucken schuf der Keramiker Arndt Böhm "Avatare", die Modelle für die mit Atommüll hantierenden Roboter sein könnten. Ebenfalls zu sehen im KLP-Punkt "Gartow Am Umschwang".

Geöffnet ist die Ausstellung noch bis Pfingstmontag zu den KLP-Zeiten: von 11 bis 18 Uhr.

Grafiken: Arthur Schrödinger, Foto Keramik: Angelika Blank





Fotos

2018-05-19 ; von Angelika Blank (text),
in Am Umschwang 6, 29471 Gartow, Deutschland

kulturelle landpartie   atommüll  

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