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Seit fünf Monaten offline - mit wenig Hoffnung auf Besserung

Seit mittlerweile fünf Monaten sind zwei Schulen in Dannenberg weitestgehend von Internet und Telefon abgehängt. Zumindest die Nicolas-Born-Schule ist wieder online. Das Fritz-Reuter-Gymnasium hat dagegen immer noch IT-Probleme.

Seit dem 22. Februar leiden sowohl das Fritz-Reuter-Gymnasium als auch die Nicolas-Born-Schule, beide in Dannenberg, unter erheblichen IT-Problemen. Zeitweise waren beide Schulen telefonisch nicht erreichbar, Email-Verschickung mit Anhang macht beim FRG bis heute Probleme, außerdem ist die Internetstärke immer wieder so schwach, so dass die Onlineaufgaben im Unterricht kaum bearbeitet werden können. In der Nicolas-Born-Schule gibt es zwar aktuell keine Probleme, aber auch dort ist man nach den Erfahrungen der letzten Monate unsicher, wie lange dieser Zustand anhält.

Wieso ist es nach fünf Monaten immer noch nicht gelungen, die massiven Störungen zu beheben? Auf die Anfrage des Kreistagsabgeordneten Norbert Schwidder hin, schickte die Kreisverwaltung ein Verlaufsprotokoll, welches minutiös auflistet, was von Seiten des Schulträgers, also des Landkreises unternommen wurde, um die Probleme zu lösen.

Kurze Zusammenfassung: Vier Monate lang wurden lediglich immer wieder aufs Neue bei der Vodafone Störungen gemeldet, die regelmäßig mit "Störung behoben" beantwortet wurden. Tatsächlich war die Störung jedes Mal nicht behoben. Erst am 31.5. heißt es im Verlaufsprotokoll (Zitat): "Freigabe durch den Landkreis die Firma Integra (Leben und Leben) zu kontaktieren." In einer Antwort der Verwaltungsleitung auf eine wnet-Anfrage hin behauptet diese, dass Integra bereits seit der 1. Störung im Februar eingebunden gewesen war.

Wie auch immer - auch Integra, die nach der Aussage des Landkreises "vollumfänglich Schul-IT und die Schulen unterstützt" konnte die Probleme nicht lösen. Bis zum 28. Juni wurde mit Hilfe der IT-Berater versucht, bei Vodafone eine Entstörung zu erreichen.

Die Frage stellt sich, warum der Schulträger sich fünf Monate lang von der Vodafone hat hinhalten lassen. Der IT-Anbieter hat weder mitgeteilt, was der Grund für die Störungen ist noch die Störungen nachhaltig behoben.

Hätte die Bundesnetzagentur etwas für die Schulen tun können? Die Bundesbehörde sorgt nach eigenem Bekunden dafür, dass die Interessen von VerbraucherInnen gewahrt werden. wnet fragte bei der Bundesbehörde nach, was sie den betroffenen Schulen in einem solchen Fall rät. Antwort:  "Die Schulen können sich bei uns melden. Auf der Basis der notwendigen Angaben wie Anbieter, Kundennummer, Anschlussadresse können wir dann den Anbieter um eine Stellungnahme bitten." Und womöglich vermitteln.

Der Landkreis hat die Bundesnetzagentur jedoch nicht eingeschaltet, weil (Zitat) "Man ging davon aus, dass Vodafone die Störung beheben würde bzw. von Vodafon hieß es wiederholt, der Fehler sei behoben." Fünf Monate lang ließ sich der Schulträger mit solchen Aussagen vertrösten. Andere (private) Kunden von Vodafone berichteten ebenfalls über lang anhaltende Störungen, die wochenlang nicht behoben wurden. Damals stellte sich heraus, dass das Netz der Vodafone offenbar so störanfällig ist, dass ein defekter Fernseher reicht, um eine Störung im Netz zu produzieren.

Der Schulträger scheint davon auszugehen, dass sich die Probleme nicht schnell lösen lassen, weshalb er eine Kündigung der Verträge nicht beabsichtigt, da in Dannenberg in absehbarer Zeit Glasfaserleitungen zur Verfügung stehen werden. Mit einem neuen Vertrag würde man sich auf 24 Monate binden.

Bild von Muhammad Ribkhan auf Pixabay




2022-07-05 ; von Angelika Blank (text),
in 29451 Dannenberg (Elbe), Deutschland

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