Große Enttäuschung gabs am Samstag in Schnackenburg: die groß angekündigte Sonnwendfeier war für für viele emsige HelferInnen des Elbstädtchen eine herbe Enttäuschung: viele leckere Kuchen und heißer Kaffee blieben unangetastet stehen.
Auch auf dem Marktplatz, auf dem eigentlich ein großes Feuer zum Sonnwendfest hätte brennen sollen, herrschte trübe Ruhe. Lediglich ein einsamer Marktstand tröstete die etwa ein Dutzend Gäste mit Glühwein und Erbsensuppe über den Frust hinweg. Und ein leuchtendes „Frohe Weihnachten“ über dem leeren Platz wirkte wie leiser Hohn angesichts der etwas gereizten Stimmung.
Dabei hatten rund zwanzig Schnackenburger Frauen den zweiten Weihnachtsfeiertag geopfert, um für das am Samstag angekündigte „Sonnwendfest“ unzählige Kuchen zu backen und das Gemeindehaus vorzubereiten. Doch die Gäste blieben aus. Lediglich am Mittag fand sich eine Handvoll Besucher zum Start der Veranstaltung im Gemeindehaus ein. So standen die Frauen noch am frühen Abend mit prall gefüllten Thermoskannen und Kuchentellern verloren im Gemeindehaus.
Die Kanutour auf der winterlichen Elbe hingegen war für die Mitreisenden ein voller Erfolg. Durchgefroren, aber begeistert landeten die 60 Kanuten am frühen Abend nach einer zweistündigen Tour durch die romantische Elbelandschaft in Schnackenburg.
Doch für die Schnackenburger war das nur ein leiser Trost. Für eine knappe Stunde herrschte etwas Andrang am Glühweinstand. Dann legte sich wieder gähnende Stille über den Marktplatz. Nur ein roter Stern und der leuchtende Weihnachtsgruß erhellten noch die Nacht.
Ganz zu schweigen von Lenzen, die eigentlich auch zum Programm des Sonnwendfestes gehörten. Dort hatten ebenfalls eifrige Helfer ein riesengrosses Feuer entzündete, dessen Schein bis nach Vietze zu sehen war. Doch auch hier fand sich kaum jemand ein. Denn die Kanutour ging nicht, wie man eigentlich hätte vermuten können, von Schnackenburg nach Lenzen, sondern war - für alle Beteiligten unverständlich - in Wahrenberg gestartet.
Da werden wohl noch einige Gespräche zwischen Organisator Stefan Reinsch, den Lenzenern und den Schnackenburgern fällig sein, bevor die beiden Elborte sich wieder bereit finden werden, beim nächsten Sonnwendfest zu helfen.
Fotos: Angelika Blank