Vom 14. bis 16. Juni heißt es in Salderatzen wieder: Filme gucken, bis die Augen quadratisch werden. Dann präsentieren die "Wendland Shorts" zum 13. Mal Kurzfilme vom Feinsten. Und die Filmemacher kämpfen um den "Goldenen Storch".
Zum 13. Mal wagt Festivalleiter Dirk Roggan das Abenteuer, ein Kurzfilm-Festival auf dem platten Lande zu veranstalten. Was als kleine „Privat-Aktion“ begonnen hatte, ist längst zu einem zu einem anerkannten Kurzfilm-Festival für den Film-Nachwuchs im deutschsprachigen Raum geworden.
Dabei bewies Roggan und sein Team immer wieder eine glückliche Hand bei der Auswahl der Filmemacher: nicht nur einmal gewannen Teilnehmer der "wendland shorts" kurz nach ihrer Teilnahme in Salderatzen in Los Angeles einen Studenten-Oscar.
Junge Filmemacher lobten jedes Jahr aufs Neue die kommunikative Atmosphäre auf dem wohl kleinsten Filmfestival Deutschlands. Es hat sich herumgesprochen, dass die Teilnahme an den "wendland shorts" ein mögliches Sprungbrett zum ersehnten Langfilm sein könnte. Im Laufe der Jahre hat sich ein effektives Netzwerk gebildet, welches zum Beispiel der Filmemacherin Nora Fingscheidt den Kontakt zu den Weydemann-Brüdern, Produzenten und Festival-Mitveranstalter, eingebracht hatte. Durch diese Zusammenarbeit konnte sie ihren gefeierten Film "Systemsprenger" (Silberner Bär bei der Berlinale) realisieren.
Zum Erfolg des Festivals hat wohl wesentlich
auch das ungewöhnliche Festival-Konzept beigetragen: die jungen FilmemacherInnen
müssen mit einer neuen Filmidee anreisen, die sie im Anschluss
an ihren Film dem Publikum und der Jury in ca. 5 Minuten vorstellen
(„pitchen“).
Aus diesen Filmideen sind in den letzten Jahren immer wieder erste Kinofilme hervorgegangen, da in der Jury auch Vertreter von Film-Förderern und Fernsehen sitzen.
Neu in diesem Jahr
In diesem Jahr wird es erstmalig keine Trennung zwischen Dokumentation oder fiktionalem Film geben. "Es hat sich gezeigt, dass die Filmemacher immer mehr Mischformen realisieren," begründet Dirk Roggan diesen Schritt. "Auch die Entwicklung im Filmwesen, dass Dokumentationen inzwischen oft genauso spannend sind wie Spielfilme hat zu der Entscheidung beigetragen."
Gibt es Themen, die in diesem Jahr besonders "trendy" sind? "Ganz stark vertreten sind Familien- und Kinderthemen, Kinderschicksale, Problemfamilien und ähnliches.", so Dirk Roggan. Kann er einen Grund für diesen Themenschwerpunkt erkennen? "Jedes Jahr hat
eine gewisse Prägung. Ich weiß nicht, ob man nach einer durch die Flüchtlingssituation sehr politischen Zeit wieder mehr auf die Familie guckt," vermutet Roggan. "Jetzt ist offenbar eine Phase, wo sehr genau auf Familiensituation geschaut wird ... z.B. eine Doku über ein herzkrankes Mädchen, die kein Schweineherz eingesetzt bekommen möchte, weil sie Veganerin ist und Tiere liebt." Auch der Wolf sei öfters Thema aber auch Geschichten über schräge Typen auf dem Lande.
Und auch der Nachwuchs des Nachwuchses nimmt am Festival teil: im Rahmen des Autorencamps entwickeln SchülerInnen des Gymnasiums Dannenberg erste kleine Filme, die dann am Festival-Samstag auf der großen Leinwand gezeigt werden.
Das Festival beginnt am 14. Juni um 19.30 und endet am Sonntag, dem 16. Juni mit der Überreichung der Goldenen/Silbernen Störche.
Noch sind nicht alle Informationen online, aber auf www.wendland-shorts.de gibt es detaillierte Infos über das Programm und die einzelnen Filme.