Rauchbomben sorgten am Samstag Abend in Adendorf dafür, dass das Eishockeyspiel des Adendorfer EC gegen den Hamburger SV abgebrochen werden musste. Aus Hamburg waren ca. 70 gewaltbereite Fans angereist, die schon am Bahnhof für Ärger gesorgt hatten. Nachdem gegen 20:00 Uhr der ECA 1:0 führte, schmissen die Hamburger insgesamt drei Rauchbomben in die Halle.
Wie der AEC berichtet, war der daraufhin entstandenen Rauch zu kräftig, so dass diese Partie nicht fortgeführt werden konnte. Ausserdem randalierten die sogenannten Fans derart, dass viele Zuschauer panikartig die geschlossene Halle verliessen.
"So etwas haben wir in 30 Jahren Eishockey noch nicht erlebt", so Finn Sonntag, Pressesprecher des Vereins, "hier spielten sich kriegsähnliche Szenen ab. Ca. 100 Polizeibeamte mussten den HSV "Fanblock" auflösen und zum Teil mit Gewalt die Anhänger ihres Teams in Gewahrsam nehmen. Über Verletzungen wurde glücklicherweise nichts bekannt.
Für den Abtransport der Randalinskis wurden extra Busse der KVG geordert. Nach Personalienfeststellung von ca. 40 Personen wurde die gewalttätige Truppe unter Polizeibegleitung aus Lüneburg Richtung Hamburg gebracht. Bereits bei der Anfahrt aus Hamburg hatte es am Bahnhof gewalttätige Ausbrüche gegeben. Einen Hamburger erwartet nun eine Strafanzeige wegen Körperverletzung, andere müssen sich wegen Verstössen gegen das Versammlungsrecht verantworten.
Der AEC war gewarnt, denn schon beim Hinspiel in Hamburg hatte es schwere Auseinandersetzungen gegeben. Der Verein informierte denn auch vor dem Spiel schon die Polizei, die mit verstärktem Aufgebot das Spiel sicherte. Trotzdem gelang es den Hooligans, die Rauchbomben in die Halle zu schmuggeln. Noch analysieren Polizei, Feuerwehr und Verein, wie es dazu kommen konnte. Möglicherweise wurden die Rauchbomben bereits am Nachmittag während des offenen Eislaufens in die Halle gebracht. Der Eishockeyclub schätzt, dass durch den massiven Einsatz von Feuerwehr und Polizei Kosten in fünf- bis sechsstelliger Höhe entstanden sind.
Ob die Eishockeypartie neu angesetzt werden muss, oder ob es zu einer Wertung für den AEC kommt, wird sich erst in den nächsten Tagen durch den Verband entscheiden.
Foto: Luckmann