Voelkel: Streuobstwiese für Alle

In Pevestorf hat die Firma Voelkel am Freitag eine Streuobstwiese zur öffentlichen Nutzung freigegeben. In der "Streuobstwiesen-Erlebniswelt" sollen auch Urlauber "das erleben können was wir tagtäglich genießen dürfen", so die Unternehmenschefs. 

Vor zwei Jahren hatten Voelkel-Mitarbeiter die Streuobstwiese in der Nähe des Werks angelegt. Ganz bewusst wurden dabei Hochstammarten alter Obstsorten - Äpfel, Birnen oder Pflaumen - gepflanzt. Am Freitag wurde diese Wiese nun für die Öffentlichkeit freigegeben.

Streuobstwiesen sind dem Familienunternehmen schon seit langem wichtig. Als "Hotspot der Biodiversität" haben sie eine hohe ökologische Bedeutung. Bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten tummeln sich auf einer Streuobstwiese - für die Kleintiere ist sie ein wichtiger Lebensraum. Als Rohstoff für ihre Säfte ist Voelkel die Bioland-Zertifizierung wichtig - was bedeutet, dass das Obst aus den umliegenden Gärten für die Saftproduktion nicht infrage kommt.

Nicht nur deswegen fördert das Unternehmen schon seit Jahren den Aufbau von Bio-Streuobstwiesen. 2001 initiierte Stefan Voelkel zum Beispiel die Gründung des Bio-Streuobstvereins Elbtal e.V.. Unter dem Motto "Zukunft pflanzen" ist er im ganzen Land unterwegs. Zusammen mit ausgewählten Bioläden aus ganz Deutschland schenkt das Saftunternehmen einer gemeinwohlorientierten Einrichtung vor Ort (z. B. Schulen) eine kleine Streuobstwiese. Gemeinsam werden dazu zehn Obstbaum-Hochstämme gepflanzt.

Doch den Firmenchefs ist neben der wirtschaftlichen Bedeutung auch der ökologische Wert wichtig. "Die Kombination aus „verstreut“ stehenden Obstbäumen und einer nur wenige Male im Jahr gemähten Wiese mit hohem Wildkräuteranteil ist eines der letzten Rückzugsgebiete für viele bedrohte Arten," betonte am Freitag nicht nur Stefan Voelkel.

Sein Sohn Boris stellte den Genuss in den Mittelpunkt. "Wir wollen wegkommen von der Idee, dass wir das tun, um die Guten zu sein", so Voelkel. "Wir tun es auch für uns selbst und unsere Kinder. Wir wollen uns das sinnliche Erleben einer lebendigen Obstwiese und den Genuss der Früchte erhalten".

Die jetzt als öffentlicher Ort freigegebene Streuobstwiese soll auch Urlaubern ein solches Erlebnis ermöglichen und gleichzeitig die Sensibilität für die Bedeutung von Streuobstwiesen stärken. Infotafeln geben Auskunft über den Charakter der Wiese und eine Rasthütte mit Kühlschränken und Selbstbedienungs-Kasse lädt zum Verweilen ein.

Die Streuobstwiese liegt direkt am Ortseingang von Pevestorf (von Gartow aus gesehen) gegenüber des Werktores.

Foto | Angelika Blank: Am Freitag gaben die Firmenchefs des Familienunternehmens ihre Streuobstwiese für die Öffentlichkeit frei. Von links: Stefan, Jakob, Jurek, Grita und Boris Voelkel.