Glück gehabt! Kaum hatte der CSD-Umzug in Salderatzen sein Ziel wieder erreicht, brach eine Sturmböe über dem Ort aus. Doch ein eingestürztes Zelt und reichlich Nässe von oben konnten den Spaß nicht verderben.
Fast pünktlich startete der kleine Demonstrationszug für gleiche Rechte und sexuelle Freiheit im Salderatzender Rundling auf seine Fahrt.
Rund 60 Schwule, Lesben und an bunter Freiheit Interessierte belebten die Umzugswagen mit kreativem Outfit und guter Laune - verabschiedet und empfangen von mindestens ebenso vielen Zuschauern. Auch ein Wagen der Lüneburger Gays beteiligte sich an dem wendländischen CSD.
Das Politische fehlte in Salderatzen natürlich nicht: ein Wagen erinnerte daran, dass die "falsche" sexuelle Orientierung in vielen Ländern immer noch existenziellen Grund liefert, aus dem Land fliehen zu müssen. Ein anderer forderte eindeutig das Recht auf gleiche Behandlung - für Schwule und Lesben ebenso wie für Transsexuelle.
Nach über einer Stunde Fahrt über die Bundesstraße und durch einige an Salderatzen angrenzende Dörfer kam der Umzug von Sturm und Regen leicht zerfleddert - ansonsten jedoch unbeschädigt - im Herrenhaus Salderatzen wieder an.
Das stürmische - und nasse - Ende des Umzugs hatten die Laune jedoch nicht verringert. "Nass wars, aber sooo schön," war das begeisterte Fazit eines völlig durchnässten Paares. Auf dem Hof des Herrenhauses hätte es bei durch die Sturmböe beinahe ein Desaster gegeben: das große Zeltsegel, unter dem eben noch mehrere Menschen Kaffee und Kuchen genossen, wurde durch die Böe zerfetzt, der zentrale Stützstab stürzte um. Glücklicherweise wurde durch das einstürzende Zelt niemand verletzt. In Windeseile sorgten dann zahlreiche resolute Helfer dafür, dass die flatternden Zeltreste keinen weiteren Schaden anrichten konnten.
Nach dem Schreck, nach heiler Rückkehr des Umzug und vor allem: nach Stärkung mit Kaffee und Torte gings dann weiter zum Handtaschenweitwurf - mit strengen Regeln!
Fotos / Angelika Blank