Auf unserem "Corona"-Ticker findet Ihr täglich aktualisierte
Neuigkeiten zur Situation. Tröstlich: die Natur da draußen lässt von Krisen nicht beeindrucken - es blüht und wächst wie es immer zu dieser Zeit geschieht. Und die Sonne tut auch ihr Bestes, die Tage zu wärmen.
Montag, 6. April.
17.41 Uhr. Die Landesregierung hat nun auch offiziell ihre Absicht veröffentlicht, die letzte Verordnung zu ändern, so dass Besuche unter engen Freunden oder Verwandten wieder erlaubt sind. Trotzdem sollen die physischen Kontakte zu anderen Menschen, die nicht zu den Angehörigen des eigenen Hausstandes gehören, auf ein absolut nötiges Minimum reduziert werden. Verboten bleiben Feierlichkeiten - auch in der eigenen Wohnung.
17.31 Uhr. Die Infiziertenzahlen sind unverändert: im Landkreis gibt es insgesamt sechs aktuell Infizierte, davon befindet sich eine erkrankte Person weiterhin in stationärer Behandlung. Sieben infizierte Personen sind von der Covid-19-Erkrankung bereits wieder genesen. Aktuell sind 36 Kontaktpersonen in Quarantäne. Seit Sonntagnachmittag verzeichnet die Statistik des Gesundheitsamts Uelzen – Lüchow-Dannenberg 36 Kontaktpersonen.
Ausgabe von Schutzausrüstungen
Wie das Gesundheitsamt mitteilt, hatten 14 Hausarztpraxen angekündigt, ihre Praxen schließen zu müssen, wenn sie keine Schutzausrüstung erhalten. Sie wurden vom Landkreis nun mit einer Notration versorgt. Auch das Frauen- und Kinderhaus Lüchow und eine Hebammengemeinschaft erhalten für ihre tägliche Arbeit dringend benötigte FFP2-Masken, Kittel, Schutzanzüge, Brillen, Einmal-Handschuhe und Mittel zur Handdesinfektion. Darüberhinaus erhalten acht Alten- und Pflegeheime und sechs ambulante Pflegedienste Schutzartikel, berichtete Sebastian Jessen aus dem Krisenstab der Kreisverwaltung.
Das Material, das der Landkreis als Notfallbedarf ausgibt, stammt aus drei Quellen: aus den Lieferungen des Landes Niedersachsen nach zwei Amtshilfeersuchen der Kreisverwaltung, aus kleineren und größeren Spenden und aus dem eigenen Vorrat der Kreisverwaltung. Die Hälfte des Materials verbleibt als sogenannter „Sperrbestand“ zunächst im Kreishaus. Er ist als Reserve für die kommenden Wochen und für die Ausstattung eines möglichen Behelfskrankenhauses vorgesehen, für das derzeit vorsorgliche Vorplanungen laufen.
Ein wichtiger Hinweis: Weiterhin sind die verschiedenen Einrichtungen dringend aufgefordert, sich selbst um Schutzausrüstung zu bemühen.
Einhaltung und Kontrolle der Abstandsregeln
Nicht überall im Kreisgebiet werden die Kontaktbeschränkungen und Abstandregelungen eingehalten, berichtete Samtgemeindebürgermeister Jürgen Meyer in der Lagebesprechung. Am vergangenen Wochenende seien insbesondere der Marktplatz und die Stadtinsel Hitzacker „voll“ gewesen. Ulrich Constabel vom Polizeikommissariat Lüchow bestätigte diesen Eindruck. Nachdem im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern bereits seit Längerem strenge Kontrollen erfolgen, habe es einen unerwarteten „Verdrängungseffekt“ gegeben. Motorradgruppen, die sonst auf der anderen Elbseite unterwegs gewesen wären, haben am vergangenen Wochenende verstärkt die hiesige Elbuferstraße genutzt. Kontrollen seien nicht im erforderlichen Umfang möglich gewesen. Über das Osterwochenende sei geplant, die Polizeipräsenz zu verstärken.
Mit
gewisser Sorge blicken die Verantwortlichen auf das anstehende
Osterwochenende. An den „Hot Spots“ der Region wird verstärkt mit
Tagesausflüglern gerechnet. Im Land und im Landkreis unterwegs
zu sein, ist weiterhin nicht verboten – egal ob mit dem Motorrad, Auto,
Fahrrad oder zu Fuß. Und dabei soll es, so der Konsens in der Runde,
auch bleiben.
Wo jedoch die Gefahr besteht, dass zuviele Menschen
zeitgleich aufeinander treffen und die Abstandsregelungen
nicht mehr eingehalten werden können, müssen Regelungen getroffen
werden. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg wird einer Empfehlung des Landes
folgen und für ausgewählte touristische Anlaufstellen ein
vorübergehendes Betretensverbot aussprechen. Welche dies genau sind, war am Montag noch nicht bekannt.
Sonntag, 5. April
16.23 Uhr. Die Katholische Kirche im Landkreis hat ihren Gottesdienst vom Wochenende online gestellt . Gestaltet wurde er von der Jugendgruppe der Gemeinde der JuGuDan. Annalena Nyzik hat den Gottesdienst vorgetragen und auf der Querflöte begleitet.
15.15 Uhr. Aktueller Krankenstand: Sechs aktiv Infizierte, von denen ein Mensch stationär behandelt wird, 7 sind inzwischen wieder gesund. Stand Sonntag sind im Landkreis insgesamt 13 Menschen an Covid-19 erkrankt.
15.00 Uhr. Die Vorschrift über die Besuche im eigenen Haus (siehe Tickereintrag unten vom 4.4. / 16.57 Uhr ) sei der Landesregierung "zu eng geraten" teilte das Gesundheitsamt am Sonntag mit. Nun soll diese Vorschrift "schnellstmöglich" geändert werden.
Samstag, 4. April
18.39 Uhr. Die für heute (Samstag) Morgen angekündigte "dezentrale" Demo unter dem Motto "Solidarität kennt keine Grenzen" war vor zwei Tagen vom Gesundheitsamt wegen der aktuellen Kontaktbeschränkungen verboten worden. Dennoch fanden sich an verschiedenen Orten mehrere Menschen zu Demonstrationen zusammen.
Die Polizei ortete in Lüchow gut 15, in Hitzacker zwei und in Dannenberg fünf Demonstranten. Die Beamten wiesen auf die durch den Landkreis im Zuge des Kontaktverbotes ausgesprochenen Maßnahmen hin. "In Hitzacker und Dannenberg entfernten sich die Personen wieder unter Beachtung der aktuellen Regeln der sozialen Distanz," so die Polizei.
In Lüchow habe sich aber ein Großteil der Demonstranten äußerst unkooperativ und
uneinsichtig gezeigt, so dass die Polizei nach mehreren Lautsprecherdurchsagen und nach
Personalienfeststellung Platzverweise aussprach. Eine Person leistete parallel
Widerstand, so dass ein entsprechendes Strafverfahren eingeleitet wurde, teilte die Polizei mit. Insgesamt leiteten die Beamten 36 Ordnungswidrigkeitenverfahren nach der Nds. Verordnung über die Beschränkung sozialer Kontakte im Rahmen der Pandemie ein.
18.10 Uhr. An den Infiziertenzahlen hat sich seit gestern nichts geändert. Am Samstag Nachmittag waren es immer noch sechs Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Und auch eine gute Nachricht gibts: das Gesundheitsamt konnte melden, dass ein siebter Infizierter wieder gesund ist.
16.57 Uhr. Ergänzung zur neuen Allgemeinverfügung vom 2. April: Auf dem eigenen Grundstück und in der eigenen Wohnung muss sich der Kontakt auf die Menschen beschränken, die im gleichen Haushalt leben. Es sei denn, es sind Menschen, die gepflegt oder betreut werden müssen. Auch diejenigen, die Besorgungen gemacht haben, dürfen auch auf dem Grundstück Kontakt zu den Bewohnern haben. Das Umgangs- und Sorgerecht darf ebenfalls weiter ausgeübt werden. Den vollständigen Bericht zur neuen Verordnung und den Link zum Originaldokument gibts hier!
Freitag, 3. April
18.00 Uhr. Nach der neuen Statistik des Gesundheitsamtes gibt es einen neuen Erkrankten. Da aber inzwischen sechs Menschen wieder genesen sind, gibt es derzeit 6 Menschen, deren Infizierung noch aktiv ist. Die meisten der Erkrankten sind in häuslicher Quarantäne, ein Mensch wird allerdings stationär behandelt. Über seinen Zustand macht das Gesundheitsamt keine Aussagen.
15.00 Uhr. Aktuell sind immer noch sieben Menschen am Corona-Virus erkrankt, vier weitere sind inzwischen gesund geworden. Es gibt also keine neuen Erkrankungen.
Behelfsmundschutz: Klarstellung des Gesundheitsamts
Angesichts der aktuellen Diskussion um verpflichtenden Mundschutz, erläutert das Gesundheitsamt, was selbstgenähte Mundschutze können und was nicht? „Der wichtigste und
effektivste Schutz vor einer Ansteckung besteht darin, den empfohlenen
Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen
konsequent einzuhalten, sich regelmäßig die Hände zu waschen und die
Husten- und Niesregeln einzuhalten“, legt die stellvertretende
Amtsärztin Dr. Claudia Schulze im Rahmen der morgendlichen
Lagebesprechung im Kreishaus dar. „Die Wirksamkeit dieser Regeln
ist wissenschaftlich beweisen“.
Anders sähe dies bei Behelfsmasken aus:
„Diese können möglicherweise die Tröpfchen, die beim Sprechen,
Husten oder Niesen ausgestoßen werden, teilweise auffangen und damit das
Infektionsrisiko des Gegenübers reduzieren - wissenschaftlich bewiesen ist das aber
nicht“, betont Dr. Schulze. Insbesondere zum Eigenschutz seien die
Behelfsmundschutze nicht geeignet. „Stattdessen wiegen sich die
Träger leicht in einer falschen Sicherheit – und vernachlässigen darüber
die Abstandsregeln.“
Die Empfehlung des Gesundheitsamtes:
Behelfsmundschutze sollten ausschließlich im Privatbereich
zum Einsatz kommen – neben den wirksamen Hygieneregeln und dem
Abstandhalten. „Für medizinisches und pflegerisches Personal ist ein
gesicherter Eigen- wie Fremdschutz essentiell“, sagt Dr. Schulze, „es
liegt im allgemeinen Interesse, dass
diesen Gruppen zu ihrem Schutz geprüfte und zertifizierte Schutzausrüstungen wie
Mund-Nasen-Schutz und FFP-Masken zur Verfügung stehen.“
Trotzdem: das Krankenhaus Seehausen hat in seiner Not Material für Behelfsmasken organisiert - und fand eine Gruppe ehrenamtlicher Näherinnen, die nun unablässig Masken für die Klinik produzieren.
Corona: Katasteramt im Lüchower Kreishaus bietet Online-Dienst
In
der aktuellen Situation ist der Lüchower Standort des Katasteramts für
den Publikumsverkehr geschlossen. Bereits seit Ende Februar 2020 steht
allerdings das erweiterte frei zugängliche Online-Portal
„Katasterkarten-Online“ der Niedersächsischen Vermessungs- und
Katasterverwaltung zur Verfügung, teilt die Kreisverwaltung mit. Über
www.geobasisdaten.
So können von zu Hause aus beispielsweise amtliche Auszüge aus der Liegenschaftskarte bestellt, bezahlt und direkt heruntergeladen werden. Bei Bauvoranfragen oder Bauanträgen sind diese amtlichen Kartenauszüge regelmäßiger und zwingend erforderlicher Bestandteil.
Auch telefonisch und per E-Mail ist das Katasteramt in Lüchow weiterhin ereichbar: Tel.: 05841 / 97 629 50, E-Mail: katasteramt-LUE@lgln.
Donnerstag, 2. April
17.47 Uhr. Die für Samstag, 4. April, angekündigte "Dezentrale Aktion
Solidarität kennt keine Grenzen“ ist vom Landkreis verboten worden. Zuflucht Wendland hatte zu einer Demonstration von jeweils 1-2 Menschen
an verschiedenen Orten in Lüchow aufgerufen, um sich u.a. für die sofortige Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager an der EU-Außengrenze einzusetzen.
Das Ordnungsamt begründet dieses Verbot mit den angeordneten Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Epidemie. Ziel sei es, Infektionen mit dem Corona-Virus weitest möglich zu verhindern. "Bei der Interessenabwägung war dem Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Artikel 2 (2) GG) Vorrang vor dem Recht auf Versammlungsfreiheit (Artikel 8 GG) einzuräumen," so Ordnungsamtsleiter Christian Schlenker. "Zum Schutze der Bürgerinnen und Bürger, vor allem der Risikopersonen, sei diese Veranstaltung deshalb zu untersagen ."
15.36 Uhr. Bestimmte Anträge werden von der KfZ-Zulassungsstelle derzeit NICHT bearbeitet.
Dies sind:
- Anmeldung / Umschreibung Wohnmobil
- Anmeldung / Umschreibung Wohnwagen
- Anmeldung / Umschreibung Motorräder, Quad etc.
- Anmeldung / Umschreibung historischer Fahrzeuge
- Adressänderungen
- Technikänderungen (im Einzelfall wird nach Relevanz und Dringlichkeit für Beruf/Gewerbe/Landwirtschaft entschieden)
- Ersatzfahrzeugschein (ZB I)
Wenn ein Kunde mehr Vorgänge als vereinbart vorlegt, so kann die Zulassungsstelle die Bearbeitung aus zeitlichen Gründen ebenfalls ablehnen.
Folgende Vorgänge der Führerscheinstelle werden vorrangig bearbeitet:
- Anträge für Berufskraftfahrer bzw. Busfahrer (Ersterteilung, Verlängerung der Fahrerlaubnis, Ausstellung Fahrerkarte)
- Ausnahmen von der vorläufigen Entziehung (z.B. zur Aufrechterhaltung des landwirtschaftlichen Betriebes).
Die Zulassungsstelle wird nur unaufschiebbare Vorgänge annehmen.
Jede/r ist aufgefordert, genau zu überlegen, wie dringlich das eigene
Anliegen tatsächlich ist.
15.13 Uhr. Im Moment sind es sieben Infizierte, die noch als erkrankt gelten, teit das Gesundheitsamt mit. Vier Menschen sind inzwischen wieder gesund geworden. Im Vergleich zu gestern ist also ein/e Infizierte/r dazugekommen. Die Zahl der Kontaktpersonen liegt derzeit bei 53.
Zur Freude des Landkreises Lüchow-Dannenberg hat der VW-Konzern 1.200 FFP-2-Masken an den Landkreis gespendet. Auch von Unternehmen sind gestern weitere Spenden eingegangen, für die sich der Landkreis ausdrücklich bedankt.14.30 Uhr. Ab sofort können Anlieferungen für den Handel auch nachts und am Sonntag stattfinden. Die Landesregierung setzt dafür zeitweise Lärmschutzregelungen und Sonntagsfahrverbote außer Kraft. „Die Corona-Krise stellt die Logistik der Handelsunternehmen vor enorme Herausforderungen, um die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs sicherzustellen. Funktionierende Lieferketten sind deshalb unerlässlich - auch zu sonst nicht üblichen Tageszeiten", erläutert Lies, dessen Ministerium für den Lärmschutz zuständig ist.
13.35 Uhr. Die Beratungsstelle für sexualisierte Gewalt (Violetta e.V. ) ist auch zu Coronazeiten erreichbar - allerdings finden Beratungen bis auf Weiteres nur per Telefon statt.
Dienstags ist die Beratungsstelle von 11 bis 13 Uhr und Donnerstags von 15 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 05861-98680 0 erreichbar. Das gilt auch für die Jungenberatung. Per email (kontakt@violetta-dannenberg.de) kann Violetta ebenfalls kontaktet werden.
12.09 Uhr. Atelier Clara (Clara Corinna Pelch aus Luckau) hat ihr Kinderbuch "Mit 20 Pfoten auf Tour" als VideoLesung online gestellt. Hier! können Große und Kleine die Lesung miterleben.
10.36 Uhr. Nur ein Hinweis: die Einkaufswagen-Pflicht an den Supermärkten ist keine offizielle Anordnung. Die Supermärkte entscheiden selber, wie sie die Menge der Kunden im Markt kontrollieren können. Also lasst Euch nicht mit dem Argument abspeisen "Wir müssen das so machen." Und wenn Ihr Berichte hört, dass Gehbehinderte oder Ehepaare genötigt werden, einen Einkaufswagen zu benutzen (bzw. bei Ehepaaren zwei) dann sagt uns bitte Bescheid.
Bild von Couleur auf Pixabay