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Timo Vogt erhält Suttnerpreis 2011

Unserem Freund und Kollegen Timo Vogt wurde eine hohe Auszeichnung zuteil: Er erhielt in Essen den Bertha von Suttner Kunst- und Medienpreises 2011. Am Samstag wurde er in der Ruhr-Metropole vom Friedensinstitut 21 für seine Multi-Mediaschau "...aber hat nicht gedient" ausgezeichnet, die Kriegsdienstverweigerer in vier Ländern portraitiert.

Die 45 Minuten dauernde Audio-Slideshow des Fotografen Timo Vogt überzeugte die neun Juroren vor allem durch die einfühlsame Nähe und die gelungene Kontextualisierung, die es dem Zuschauer ermögliche, die persönlichen Entscheidungswege der porträtierten Kriegsdienstverweigerer aus Armenien, Deutschland, Israel und der Türkei nachzuvollziehen. "Aus der fotografisch dokumentierten und durch die Interviews konkret beschriebenen politisch-gesellschaftlichen Situation vor Ort werden die jeweiligen Hintergründe und Motive der Verweigerer sichtbar", sagte Jurymitglied Dr. phil. Joachim Thommes in seiner Laudatio im Saal des Essener Unperfekthaus.

Gleichzeitig manifestiere sich in den Geschichten der drei jungen Kriegsgegner und der israelischen friedensbewegten Feministin die enorme Bandbreite der durch Gesellschaft, Staat und einzelne Individuen ausgeübten Repression, mit denen die konsequenten Kriegsgegner konfrontiert seien. Sichtbar würde zudem der enorme Anpassungsdruck, der sich über Verfolgung und Ausgrenzung bis hin zum existentiell bedrohenden Trauma erstrecke.

Die DVD mit dem Titel "...aber hat nicht gedient" ist 2010 mit einem umfangreichem Booklet im Trotzdem Verlag erschienen. Timo Vogt, der von den Organisationen Connection e.V. und dem Komitee für Grundrechte und Demokratie unterstützt wurde, gelinge es in hervorragender Art und Weise, das auf seiner journalistischen Recherchereise gesammelte Interview- und Fotomaterial zu einem aufwühlenden zeitgeschichtlichen Dokument zu kompilieren.

Auch Essens 3. Bürgermeister Rolf Fliß verwies in seiner Rede auf die Notwendigkeit friedlicher Konfliktlösung und gratulierte dem Preisträger. "Ich freue mich, dass der Suttnerpreis meine Audio-Slideshow auszeichnet und so das vernachlässigte Thema Kriegsdienstverweigerung mehr Öffentlichkeit bekommt", sagte Timo Vogt in seiner Danksagung.

Der Preis erinnert an Bertha von Suttner (1843-1914), die sich für Völkerrecht, Dialog und Abrüstung einsetzte. Sie zeigte Alternativen zu Krieg als Mittel der Politik auf. Großen Einfluss übte die Pazifistin durch ihre literarische Auseinandersetzung mit dem Krieg im Roman 'Die Waffen nieder!' aus. 1905 erhielt sie den Friedensnobelpreis.

 

Der Trailer zur DVD



Hier geht es zur Website von Timo Vogt randbild.de

Foto: Rudi Friedrich / Timo Vogt als stolzer Preisträger in Essen




2011-03-07 ; von asb (autor),

timo vogt  

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