Droht dem städtischen Campingplatz am Dannenberger Freibad das Aus? Diese Befürchtung war bei der Jahresversammlung des Tourismusvereins Elbtalaue-Dannenberg zu hören. Dabei stieg letztes Jahr die Zahl der Dannenberg-Besucher. Das Hamburger Büro hilft bei der Werbung - so die Einschätzung des Marketing-Vereins.
Mit einer Plane ist das große Schild verhüllt, auf dem die Stadt Dannenberg an der Einfahrt zum Campingplatz dafür wirbt, dort im Wohnmobil erholsame Tage zu verbringen. Erstes Signal für die Schließung des bei Urlaubern recht beliebten Areals? Wie Udo Daasch, Vorsitzender des Tourismusvereins, auf dessen Zusammenkunft am Mittwochabend im Restaurant „Birkenhof“ in Dannenberg berichtete, habe der derzeitige Pächter des Campingplatzes den Pachtvertrag mit der Stadt gekündigt.
Es seien in der Stadtverwaltung bereits Überlegungen angestellt worden, das Gelände in ein Wohngebiet umzuwandeln. Doch auf den Campingplatz könne man in Dannenberg – auch aus wirtschaftlicher Sicht - nicht verzichten, betonte Daasch. Immerhin seien dort 2009 rund 10 000 Übernachtungen gezählt worden. Aufgrund der Kündigung durch den Pächter sei der Platz schon jetzt nicht mehr in den einschlägigen Camping-Führern verzeichnet, bedauerte der Vereinsvorsitzende. Doch vielleicht besteht Hoffnung für das Camper-Domizil: Noch im laufenden Monat werde es Gespräche mit dem Wasserverband Dannenberg-Hitzacker in der Sache geben; womöglich kann dieser künftig als Betreiber des Platzes auftreten.
Wunsch: Keine Stahlbänke am Thielenburger See
Den Appell, den Campingplatz nicht „sterben“ zu lassen, kann nun Dannenbergs stellvertretender Bürgermeister Günter Voß, der als Stadtvertreter zur Versammlung erschienen war, mit in die kommunalen Gremien nehmen - und auch den Wunsch, dass am Thielenburger See nach wie vor Holzbänke auf die Spaziergänger warten.
Hintergrund: Ein Teil der Bänke an dem Gewässer zeigt sich arg demoliert. Seitens der Stadtverwaltung, so berichtete Udo Daasch, sei beabsichtigt, die maroden Sitzgelegenheiten durch Edelstahlbänke zu ersetzen. Dieses Vorhaben fand offensichtlich keine Gegenliebe im Tourismusverein, der sich vor allem aus Anbietern von Hotel- und Pensionszimmern und Vermietern von Ferienwohnungen zusammensetzt.
Kritik an Dannenberg-Darstellung in „Landluft“
Zu begrüßen sei das neue Schilder-Leitsystem in Dannenberg, bemerkte Daasch . Leider fehle jedoch ein Hinweis auf die Boulebahn am Kuhmarkt. Weniger erfreulich sei die Darstellung Dannenbergs in der jüngst erschienenen Zeitschrift „Landluft“. Dort sei die Ruine des Ratskellers abgebildet worden – also ein Haus, „in dem kein Mensch übernachten kann“. Und das in einer Veröffentlichung, die den Tourismus dienen solle. Auch die Gastronomie im Raum Dannenberg sei nicht angemessen behandelt worden.
Ost-Bahnhof wird saniert
Die Leiterin des Marketings in der Samtgemeinde Elbtalaue, Ursula Fallapp, wartete mit Zahlen auf: In der Gäste-Information im Alten Rathaus in Dannenberg seien im vergangenen Jahr 10829 Besucherinnen und Besucher gezählt worden, 2008 waren es 10144. Etwas enttäuscht sei man über die Resonanz der Stadtführungen gewesen: 28 wurden 2009 angeboten – neun davon fielen wegen mangelnder Beteiligung aus.
Im laufenden Jahr, kündigte Ursula Fallapp an, werden zwei Flyer herausgegeben: Der eine stellt die Kirchen der Region vor, der andere die hiesige Landwirtschaft. Im Zusammenarbeit mit der Diakonie, so ein weiterer Ausblick, solle der Dannenberger Ostbahnhof saniert werden. Die Stadt beteilige sich daran “mit viel Geld“, sagte die Marketing-Chefin. Im Bahnhof würden Jugendliche unter anderem in puncto Gäste-Betreuung geschult.
Hamburg Präsenz „ein wichtiges Projekt“
Namens des Verein „ALMA Elbtalaue – Alle machen Marketing“ unterstrich Ursula Fallapp, die Präsenz der Marketing-Gemeinschaft in Hamburg Altona habe sich als „großes und wichtiges Projekt“ erwiesen. Dass sich das Büro in der Hansestadt lohne, zeige unter anderem die Zahl der Besucher dort: Im August 2009 beispielsweise waren es 185 Interessierte. Von ihnen haben sich 43 nach Urlaubsquartieren in der Elbtalaue erkundigt, und 32 Anfragen nach Immobilien in der Region seien im selben Monat verzeichnet worden; es seien bereits mehrere Häuser dank der Initiative des Hamburger Präsenz verkauft worden.
Zurzeit bemühe sich das Büro in Altona intensiv darum, Busunternehmen für Tagesreisen in Richtung Dannenberg zu gewinnen – für Kaffeefahrten – und auch für Klassenfahrten. In diesen Tagen wird im Schaufenster der Hamburger Dependance für einen Besuch des Dannenberger Ostermarktes geworben. „Ich bin fest der Ansicht, dass sich Leute zu uns auf den Weg machen“, hofft Ursula Fallapp.
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