1225 RadlerInnen hatten sich am Sonntag auf den Weg nach Dömitz gemacht, um den Weltrekord im Bilden einer Radlerkette zu knacken. Doch sie scheiterten daran, die vier Kilometer lange Kette auf der gesamten Fahrt geschlossen zu halten.
Riesenaufmarsch am Sonntag Mittag an der Festung in Dömitz: Aus allen Himmelsrichtungen strömen bunt gekleidete Menschen mit Fahrrädern auf den Platz an der Elbe. Liegeräder, Tandems, Elektroräder - so vielzählig die Menschen, so vielfältig die Radtypen, die sich in Dömitz einfanden.
Sie alle wollen versuchen, den "Weltrekord im Bilden einer geschlossenen Radlerkette" aus dem Jahre 2010 zu knacken. Damals atten es 916 RadfahrerInnen geschafft, die rund vier Kilometer lange Radlerkette ohne größere Lücken ins Ziel zu bringen. An diesem Sonntag soll es 10 Kilometer über den Elbbeich von Dömitz bis auf die andere Elbseite nach Landsatz gehen.
Bereits eine halbe Stunde vor dem Start ist es klar: es sind über 300 Menschen mehr nach Dömitz gekommen, als für den Weltrekordversuch notwendig gewesen wären. "917 teilnehmende Radler brauchen wir, um den Weltrekord aufstellen," so Oliver Hänsel vom Koordinierungsbüro Elberadweg, einer der Hauptorganisatoren der Radfahrt. Letztendlich zählte die Organisation 1225 Teilnehmer, die sich zur Teilnahme registriert hatten.
Die größte Gruppe bildete dabei die "Interessengemeinschaft Radweg L06" mit 80 RadlerInnen. Sie nutzten die Gelegenheit, für ihr Anliegen, nämlich den Bau eines Radweges zwischen Lübtheen und Dömitz zu werben. Aber auch aus dem Wendland wurden viele bekannte Gesichter unter den RaderInnen gesichtet - darunter auch Landrat Jürgen Schulz, natürlich Elbtalaues Bürgermeister Jürgen Meyer sowie weitere BürgermeisterInnen aus elbnahen Gemeinden. Auch die Heidekönigin aus Nemitz hatte sich auf den Weg nach Dömitz gemacht, während "Los Baterias" mit ihren Trommeln den Wartenden richtig einheizten.
Unter der launigen Moderation eines NDR-Teams vergingen die zwei Stunden bis zur Abfahrt fast im Fluge. Nur die ellenlangen Warteschlangen an Toiletten und Bratwurststand trübten das Vergnügen etwas. Am Ende bekam aber Jede/r, was gewünscht war und die Fahrt konnte losgehen.
DER ELBERADWEG IST WIEDER FIT
Unter dem Motto "Der Elberadweg ist fit" sollte die Aktion einerseits der Welt mitteilen, dass der Elbbereich nach der Flut im vergangenen Jahr längst wieder "besuchsbereit" ist, andererseits ging es natürlich darum, die sportliche Fitness zu testen. Nicht zuletzt war der Weltrekordversuch auch ein Stück Freundschaftsfestigung: die beiden Gemeinden Dömitz und Elbtalaue hatten bei der Organisation der zehn Kilometer langen Fahrt von Mecklenburg nach Niedersachsen eng zusammengearbeitet. Was im Übrigen auch den NDR betraf: auch der Rundfunksender schickte Teams aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ins Rennen, die die Live-Berichterstattung während des ganzen Tages übernahmen.
Schon auf der Dömitzer Brücke ahnten es Einige: die Lücken zwischen den RadlerInnen waren sehr groß, teilweise fast 20 Meter lang - an anderen Stellen kam es gar zum Stillstand.
So überraschte es nicht sonderlich, dass am Nachmittag das Prüfteam rings um Notarin Katrin Lehnert aus Hitzacker mitteilen musste, dass sie leider keinen Weltrekord bescheinigen können.
Doch die TeilnehmerInnen nahmen es sportlich: als Elbtalaues Bürgermeister Jürgen Meyer dazu aufrief, sich im nächsten Jahr an einem neuen Versuch zu beteiligen, war die Antwort einstimmig: ein lautes "JA" schallte ihm entgegen.
Kein Wunder, denn die Dorfgemeinschaft Landsatz hatte mit Unterstützung der Feuerwehr den Dorfplatz zu einem gemütlichen Treffpunkt für die über 1000 RadlerInnen gestaltet. Bratwurst, hausgemachter Kuchen, Kaffee und Bier ließen die Enttäuschung schnell vergessen. Für jede/n Teilnehmer/in gabs dann noch eine Urkunde über die Teilnahme sowie diverse Geschenke für die Gewinner einer Auslosung.
Foto(s) / Angelika Blank: Tausendfach mobil: Weltrekordversuch von Dömitz nach Landsatz