Notrufsäulen sind bald Geschichte: Die 140 Notruf-Telefonsäulen in der Region werden in den kommenden Wochen abgebaut. Wie Hilfesuchende demnächst einen Notruf starten können, wenn sie kein Handy in der Tasche haben, bleibt dabei unbeantwortet.
Nachdem in den vergangenen Wochen in den Medien bereits mehrfach über den geplanten Rückbau der Notrufsäulen berichtet wurde, ist nun auch die Polizeidirektion Lüneburg (Landkreise Celle, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Uelzen und Stade) mit 140 öffentlichen Notruf-Telefonen betroffen, teilte die Polizei Lüneburg am Mittwoch mit.
Die Telekom Deutschland GmbH kündigte Anfang diesen Jahres die Verträge über den Betrieb der Notruftelefone. Die Technik der Geräte sei überaltert, Ersatzteile seien nicht mehr zu beschaffen, hieß es. So werden die Säulen noch im Laufe diesen Jahres entfernt. Einen Ersatz soll es nicht geben. Die Automobilhersteller wollen allerdings ab 2015 Notrufsysteme bereits in die Autos einbauen.
Betroffen sind auch 66 weitere Geräte, die an nicht ständig besetzten Polizeidienststellen installiert sind, über die sich der Bürger bei Bedarf mit der Polizei verbinden lassen konnte. Die Polizeidirektion Lüneburg erarbeitet in den kommenden Wochen eine Nachfolgelösung, damit bei kleineren Dienststellen eine polizeiliche Erreichbarkeit auch nach Dienstende weiterhin gewährleistet ist.
Die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) betriebenen Notrufsäulen entlang der Bundesautobahnen sind von dem geplanten Abbau nicht betroffen. Sie können nach wie vor uneingeschränkt genutzt werden und der Bürger wird auch weiterhin
sofort mit einem kompetenten Ansprechpartner verbunden, so die Polizei Lüneburg.
Wer aber auf Landes- oder Bundesstraßen eine Panne oder gar einen Unfall hat, der sollte sich im Funkbereich befinden und vor allem: sein Handy bei sich haben.