Ab dem 1. Oktober 2010 soll nach dem 10-jährigen Moratorium am Gorlebener Salzstock weiter gearbeitet werden, wie kürzlich der niedersächsische Umweltminister Sander verkündete. Die Aufhebung des Moratoriums ist für die Atomkraft-Gegner in Wendland und den umliegenden Regionen ein fataler Fehler: Mit einem "(Un-) Ruhetag" wollen sie am 2. Oktober auf den behördlichen Bescheid reagieren.
So wollen viele Gegner des Projektes am 2. Oktober überall an den Hauptverkehrstrassen des Landkreises Lüchow-Dannenberg dagegen protestieren - u. a. mit Tanzstunden, Fahrradralleys, Treckerparties, Chorproben und Kaffeetafeln. Auch viele Atomkraftgegner aus den Kreisen Lüneburg und Uelzen wollen sich an diesem Protesttag im Wendland beteiligen. Ein Treffpunkt ist zum Beispiel ab 10 Uhr die Ortschaft Pudripp an der B 191.
Die geologisch-fachlichen Einwände gegen die Eignung Gorlebens lägen auf der Hand, so die BürgerInneninitiative gegen Atomanlagen Uelzen. Die Tricks und Kniffs, Gorleben als Endlagerstandort ohne atomrechtliches Genehmigungsverfahren und unter Ausschluss öffentlicher Beteiligungsrechte als Endlager auszubauen, sind inzwischen gar Gegenstand eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Berlin. BI-Sprecher Bernd Ebeling: "Bundesumweltminister Norbert Röttgen setzt jetzt alternativlos allein auf Gorleben“.
Der kommende Unruhetag wirft seine Schatten voraus auf einen voraussichtlich „heißen“ Herbst mit vielen Aktionen gegen das Endlager-Projekt und dem bevorstehenden Castor-Transport in das Zwischenlager Gorleben, der für die erste Novemberhälfte erwartet wird.
UPDATE: Die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg hat für den kommenden Samstag eine Fahrraddemo auf der B 248 von der Polizeikaserne in Lüchow nach Lübbow angemeldet, dort findet gegen 11 Uhr eine kurze Kundgebung mit anschließendem Protestfest auf der Straße statt.
Um 12 Uhr will die Castorgruppe des Ostkreises in Gedelitz das Endlager Gorleben feierlich zu Grabe tragen. Die Bäuerliche Notgemeinschaft hat ebenfalls massiven Widerstand angekündigt.
In Uelzen sind zwei Demonstrationen geplant, so am 23. Oktober um 15 Uhr vor dem Hundertwasserbahnhof. Eingebunden ist diese Aktion in den bundesweiten Castor-Strecken-Aktionstag, wo in vielen Städten Proteste gegen Atommülltransporte in die Zwischenlager Ahaus, Gorleben und Lubmin stattfinden werden. Am 30. Oktober wird ein Demonstrationszug durch die Uelzener Innenstadt führen, wobei ein Atomunfall simuliert werden soll.
Schließlich wird am 6. November ab 13 Uhr bei Dannenberg in Sichtweite des Castorverladekrans eine Groß-Demonstration stattfinden. Weitere Informationen dazu unter www.castor2010.de.
Foto: Andreas Conradt / publixviewing.de
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