Rund 150 Gorlebengegner protestierten am Pfingstmontag in Gorleben gegen den vermuteten Wiederaufbau von Stacheldrahtzäunen rings um das Endlagergelände. Einige, zum Teil Vermummte, überwanden die teilweise schon eingerissenen Umzäunung und schlugen mit Vorschlaghämmern auf Scheiben des Verwaltungsgebäudes ein. Nach zwei Stunden zogen sich die Protestierer freiwillig zurück.
Nach bisher noch unbestätigten Angaben sind etwa 60 zum Teil vermummte Atomkraftgegner in das Gelände des Salzstocks Gorleben vorgedrungen. Die Aktivisten seien mit Leitern auf das Pförtnerhaus gestiegen und hätten gewaltsam zwei Tore aufgebrochen, heißt es in Medienberichten.
Nach dem Bekanntwerden, der Pläne, dass um das Endlagergelände erneut Stacheldraht gezogen werden soll, fanden sich spontan Gorlebengegner zur Protestaktion in Gorleben ein. Mit Beginn des Moratoriums im Jahr 2000 wurden unter der Ägide von Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) die Wasserwerfer und der Natodraht abgebaut, jetzt wurden bereits auf ¾ Länge sog. “Reiter” installiert, der Draht, so vermuten es die Gorleben-Gegner, wird folgen.
“Die Wiederaufnahme der Baumaßnahmen in Gorleben werfen ihren Stacheldraht-Schatten auf das umstrittene Projekt”, kritisiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Statt eines Abbruchs und des Rückbaus der gescheiterten Endlagererkundung in Gorleben, geht es mit Stacheldraht und Polizei weiter: soviel zum Bürgerdialog und zur Fairness, die der Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) reklamiert”. BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: “Die Gorlebenmacher haben Angst vor dem Bürgerprotest!”
Der vermutete Stacheldrahtbau rief rund 150 Menschen auf den Plan, die sich am Pfingstmontag vor den Toren der Endlagerbaustelle, um sich ein "Bild von der Einigelungsaktion der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) zu machen", die in Gorleben im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) den Salzstock in Teilen bereits als Endlager ausgebaut hat. "Derzeit ist ein Antrag des Bundesumweltministeriums beim niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) anhängig, das Moratorium ab 1.10.10 aufzuheben und mit dem weiteren Ausbau Gorlebens fortzufahren", so Wolfgang Ehmke für die BI.
Als teils vermummte Demonstranten begannen, mit Vorschlaghämmern auf das Verwaltungsgebäude einzuschlagen, zog sich der Großteil der Demonstranten zurück.
Foto: Andreas Conradt / publixviewing
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