Auch ein kleines Dekofeuer kann lebensgefährlich sein - wenn das noch brennende Feuer direkt aus einem Ethanol-Kanister "nachgefeuert" wird. Diese traumatische Erfahrung musste eine Familie aus Gifhorn machen. Die 73-jährige Mutter starb, drei weitere Familienmitglieder wurden mit schweren Brandverletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Die Familie hatte sich am Sonntag Abend zu einem Grillabend im Hause des Sohnes getroffen. Mit im Spiel ein kleines, ca. 20 cm großes Dekofeuer mit Ethanol-Befeuerung. Wie die Polizei am Montag ermittelte, hatte der 47-jährige Gastgeber aus einem 5-Liter-Kanister den flüssigen Brennstoff Bioethanol in das noch brennende Tisch-Dekofeuer geschüttet .
Die Folgen waren verheerend: die 73-jährige Mutter der Familie starb durch die extreme Verpuffung, die schlagartig einsetzte, als das Ethanol mit der offenen Flamme in Berührung kam. Der 47-jährige Sohn und seine Ehefrau erlitten lebensgefährliche Brandverletzungen. Beide werden derzeit in Spezialkliniken in Hannover bzw. Hamburg behandelt und schweben nach
wie vor in akuter Lebensgefahr. Der 75-jährige Vater kam vergleichsweise glimpflich davon: er wurde mit leichteren Brandverletzungen ins Klinikum nach Gifhorn gebracht.
Ausserdem wurde die Fassade des Wohngebäudes durch Brandzehrung beschädigt. Im Einsatz waren 30 Feuerwehrleute aus Gifhorn, die Teams von vier Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, die Rettungshubschrauber Christoph 4 aus Hannover und Christoph 30 aus Wolfenbüttel sowie 10 Beamte der Polizeiinspektion Gifhorn.