Bis jetzt sind es lediglich kleinere Brände, die in den letzten Tagen gemeldet wurden. Doch die Landesforsten warnen davor, dass es jederzeit auch zu größeren Feuern kommen kann, denn die Trockenheit hält an.
Hier ein Stoppelbrand, dort brennt ein Holzlager - und bei Uelzen ist ein Lagerfeuer Grund dafür, dass eine trockene Grasböschung in Brand gerät. An anderer Stelle sind es weggeworfene, nicht ausgedrückte Zigarettenstummel, die ein Feuer auslösen. Wie in den letzten Jahren im Juli häufen sich auch dieses Jahr die Brände.
Knut Sierk, regionaler Pressesprecher der niedersächsischen Landesforsten weiß ebenfalls von zahlreichen
Einsätzen in den letzten Tagen wegen kleinerer Brände auf anderen Flächen, die die
Waldbrandzentrale in Lüneburg überwacht - meist auf Getreideflächen oder
Stoppelfeldern. Bereits seit März ist die Zentrale besetzt, die rund 440 000 ha Fläche überwacht.
Obwohl es an vielen Stellen im Land regnete - in Lüchow-Dannenberg blieb es trocken. "Punktuell entspannte sich die Situation," so Knut Sierk. "Aber in vielen Bereichen eben auch nicht." Was bedeutet: die Waldbrandgefahr im Wendland bleibt äußerst hoch - auch wenn der [Deutsche Wetterdienst für Lüchow-Dannenberg für Donnerstag lediglich eine mittlere Waldbrandgefahr meldet.
Noch konnten die Brände schnell gelöscht werden. Aber:
"Kritisch wird es, wenn die Flächen dicht am Wald liegen. Bei der
Trockenheit braucht es nur kleine Funken, um die Bäume in Brand zu
setzen," so Sierk. Das möchte niemand erleben. Zu gut erinnern sich nicht nur Beteiligte noch an die bis dahin größte Waldbrandkatastrophe, die Deutschland im August 1975 erlebte.
Wer genau hinschaut, kann heute noch die Grenzen des Waldbrandes zu erkennen, der im August 1975 allein zwischen Trebel und Gartow 2.000 Hektar Wald vernichtete. Insgesamt brannten damals rund 13 000 ha Wald- und Ackerfläche in verschiedenen Regionen Niedersachsens nieder. Sieben Feuerwehrleute kamen bei den Bekämpfungsmaßnahmen ums Leben.
Um derartige Katastrophen zu vermeiden, gibt es auch dieses Jahr für den Aufenthalt im Wald die dringende Bitte der Landesforsten, folgende Regeln einzuhalten:
- Im Wald herrscht derzeit allgemeines Rauchverbot
- es darf kein offenes Feuer im Wald oder in gefährlicher Nähe dazu gemacht werden
- Autos sollten nicht über trockener Vegetation
- und nur so
abgestellt werden, dass Rettungswege frei bleiben.
- Beobachtete Brände oder entsprechende Verdachtsfälle sind unverzüglich dem Notruf unter 112 zu melden.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay. GroßenWaldbrände hinterlassen Schäden, die noch Jahrzehnte später wahrnehmbar sind.