Die Vogelgrippe rückt immer näher. Nach dem Fund einer infizierten Krickente im Norden Mecklenburg-Vorpommerns besteht in MV bereits landesweit Aufstallungspflicht für Geflügel. Niedersachsen will die Entscheidung den Landkreisen überlassen. Aufgestallt werden soll nur dort, wo viele Wild-/Zugvögel rasten.
Am Mittwoch hatte das Landwirtschaftsministerium den Ernährungsausschuss über den neuen Erlass informiert, nachdem das Friedrich-Löffler-Institut am Abend zuvor in einer aktuellen Risikobewertung das Risiko der Einschleppung des Virus durch Wildvögel als hoch bewertet hatte.„Die für viele Tierhalter zweifellos nicht unproblematische Einstallung ihres Hausgeflügels nur dort anzuordnen, wo auch ein Einschleppungsrisiko besteht, ist umsichtig und zeugt vom nötigen Augenmaß. Es muss verhindert werden, dass sich das Virus weiter verbreitet und erheblichen Schaden gerade in Niedersachsen anrichtet, wo die Hühner- und Putenbestände besonders hoch sind," so Hans-Joachim Janßen, agrarpolitischer Sprecher der Grünen.
Hintergrund
In seinen „Empfehlungen zur risikobasierten Aufstallung von Geflügel“ vom 26. November 2014 empfiehlt das Landwirtschaftsministerium den Landkreisen, in der Nähe von Gebieten mit erhöhtem Zugvogelaufkommen eine Einstallpflicht zu verhängen. Außerdem soll die Aufstallung bei einem Verdachtsfall im eigenen oder im Nachbarlandkreis verhängt werden. Wird eine Aufstallung Pflicht, betrifft das alle Geflügel-Bestände – auch Wassergeflügel-Bestände und Hobbyhaltungen.
Auch bei vorübergehender Einstallung von Hühnern werden etwa Eier aus heimischer Freilandhaltung in den nächsten Wochen nicht knapp werden, da die Eier trotzdem weitere rund drei Monate lang als Freilandeier verkauft werden dürfen.+++ bei Redaktionsschluss gab es von der Kreisverwaltung noch keine Auskunft darüber, ob und wann die Aufstallungspflicht verhängt wird. +++ zur Einstimmung hier! noch einmal die Regeln für Geflügelhalter, die zur Vogelgrippe 2012 herausgegeben worden waren.
Foto / Angelika Blank: auch die Hühner im Demeter-Waldgarten bei Nienwalde müssen wohl demnächst in den Stall.