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Pünktlich zum Tag der Artenvielfalt am 3. März, informiert ein Aktionsbündnis über den bevorstehenden Start eines Volksbegehrens zum Thema. Damit soll der Druck auf die Landesregierung erhöht werden, sich für den Schutz der Artenvielfalt stärker einzusetzen.
Umweltminister Olaf Lies und Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kienast hatten sich in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz skeptisch gegenüber dem Volksbegehren gezeigt. Sie halten es für sinniger, die Landwirtschaft mit ins Boot zu holen und mit den Umweltschutzinitiativen gemeinsam ein Maßnahmenpaket zu vereinbaren. "In wenigen Wochen könnte eine solche Vereinbarung unterschrieben werden," zeigte sich Lies überzeugt.
Dies überzeugte nun wiederum die Vertreter des Aktionsbündnisses nicht, die das Volksbegehren intiiert haben. Sobald die Genehmigung der Landeswahlleiterin vorliegt, wollen sie landesweit mit der Unterschriftensammlung beginnen. Die Organisatoren rechnen damit, dass die Aktion Ende März beginnen kann.
NABU: Niedersachsen ist Schlusslicht in Deutschland
„Jahrelang hat die Landesregierung beim Natur- und Artenschutz viel zu wenig getan. Niedersachsen ist hier Schlusslicht in Deutschland. Jetzt kommt augenscheinlich wegen des Volksbegehrens Bewegung in die Sache. Wir brauchen aber tatsächlich konkrete und verbindliche Zusagen für Maßnahmen und finanzielle Mittel, die der Artenvielfalt wieder auf die Beine helfen,“ sagte NABU-Landeschef Dr. Holger Buschmann als einer der Initiatoren des Volksbegehrens.
Als „völlig unverständlich“ bezeichnete Mitinitiator Hans-Joachim Janßen (Landesvorsitzender Bündnis 90/die Grünen) die Einlassung des Umweltministers, ein Volksbegehren dauere zu lange. „Wir werden die notwendigen Unterschriften von 10% der Wahlberechtigten für ein erfolgreiches Volksbegehren sicher schnell zusammen haben“, ist Janßen überzeugt. Außerdem sei die Landesregierung auch während eines laufenden Volksbegehrens nicht zur Untätigkeit verdammt.
„Niemand hält die Landesregierung oder die Fraktionen von SPD und CDU davon ab, unseren Gesetzesentwurf zu nehmen und im Landtag zu beschließen. Diese umfangreiche Vorarbeit haben wir in einem breit angelegten Dialog mit den Unterstützern dann gern für die Landesregierung übernommen“, sagte Hans-Joachim Janßen.
„Wir setzen auf ein breites gesellschaftliches Bündnis und sehen den Großteil der Bevölkerung hinter uns. Es geht hier um nichts weniger als die Lebensgrundlage für uns alle zu erhalten! Unser Gesetz soll zum Beispiel landwirtschaftliche Betriebe in die Lage versetzen, Förderungen zu erhalten, wenn sie nachhaltiger wirtschaften möchten. Dies hat es vorher noch nicht gegeben“, erklärt Holger Buschmann.
Wendlandgrüne: Der Schutz der Artenvielfalt ist eine zentrale Zukunftsaufgabe
Auch die Wendlandgrünen Wendlandgrüne unterstützen das Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt. Zum Tag des Artenschutzes (03.03.2020) fordern die Wendlandgrünen zur Bekämpfung des anhaltenden Rückgangs unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten wirksame gesetzliche Grundlagen zum Schutz der Natur. „Wir brauchen endlich die richtigen Grundla-
gen für den Arten- und Biotopschutz. Deshalb unterstützen wir das Volksbegehren „Ar-
tenvielfalt.Jetzt!“, damit auch unsere Enkelkinder eine intakte, vielfältige Umwelt erleben können“, erklärte Andreas Kelm vom Kreisvorstand der hiesigen Grünen. „Etwa die Hälfte
der rund 11.000 Tier und Pflanzenarten in Niedersachsen sind bedroht; fast 2/3 unserer
Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste. Inzwischen nehmen selbst Allerweltsarten
wie der Star in ihren Beständen ab, weil ihnen einfach die Lebensgrundlage fehlt“.
Interessierte am Volksbegehren können sich bereits jetzt beim NABU, Regionalgeschäftsstelle Heide-Wendland, melden.
Bild von Mylene2401 auf Pixabay: Auch verschiedene Libellenarten sind gefährdet. In Bayern wurden bereits 3 Arten geortet, die als ausgestorben gelten.
