Am 6. Oktober beginnt in Saggrian eine Veranstaltungsreihe, die sich mit der Frage auseinandersetzt, wieviel vom Erbe kolonialer Zeiten heute noch in der Gesellschaft verankert ist.
Welche Worte dürfen wir verwenden -
wo stoßen wir an
die Grenzen im respektvollen Miteinander? In letzter Zeit wird Sprache immer mehr zur verminten Zone.
Die beiden Initiatoren
der Veranstaltungsreihe zu postkolonialem Denken, Gerhard Harder und Klaus Lehmann, sind der Auffassung,
dass Mythen sich in
unseren Köpfen eingenistet haben, wovon viele zu Recht zu Unworten
wurden: sei es der
„Indianerhäuptling“ bei Karl May oder der „Negerkönig“ bei
Pippi Langstrumpf.
Wie dem
entgegengetreten
werden kann, ist ein Anspruch in den Gesprächen der
Veranstaltungsreihe. Referenten
sind u.a. der Reiseschriftsteller Hans Christoph Buch und der
Historiker Götz
Aly.
Die Reihe
startet am Mittwoch,
6.10., 20 Uhr in den Räumen von Tu Was e.V., Tüschau- Saggrian (8. 10. in der Sargtischlerei Hitzacker, ebenfalls 20 Uhr) mit dem Schriftsteller
Hans
Christoph Buch. Er thematisiert das postkoloniale Denken, wie er
es nennt, am
Beispiel seiner Reisen und Erfahrungen. Er bereiste als Kriegs- und Krisenreporter
Afrika und weite
Teile der 3. Welt. Sein Themenschwerpunkt reicht von der
Erblast der
Kolonialzeit über Rassismus bis hin zum Genozid, sowie auch
über Irrwege
postkolonialer Debatten bis hin zur „Woke“-Kultur, die alte
weiße Männer für
alle Übel der Welt verantwortlich macht.
Die
Veranstaltungsreihe ist eine
Kooperation mit der Regionalen Arbeitsgruppe Wendland, des
Vereins Gegen das
Vergessen - für Demokratie, der Alten Sargtischlerei Hitzacker
(Elbe), dem
Museum Hitzacker (Elbe) und dem Verein Tu-Was e.V. in
Tüschau-Saggrian.
Foto | Bayreuth2009/wikimedia.commons: Die Stadt Ismaning trägt ihren gekrönten Mohren mit Stolz im Wappen. Eine größere Diskussion darüber gab es bisher nicht.