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Von Radweg-Knick und Keiler Anton: Neue Spurensuche im Kateminer Mühlenbachtal

Warum macht der Radweg von Katemin nach Walmsburg entlang der L231 eigentlich einen Schlenker um den Acker Lauschfeld herum? Dieser „spannenden Frage“ wird in dem jetzt neu erschienenen Heft in der Reihe „ Auf Spurensuche im Kateminer Mühlenbachtal“ nachgegangen.

Der Radweg-Schlenker ist allerdings nur eine eher skurrile Schmunzel-Episode in dem 36 Seiten starken Heft - seit 2006 jetzt das siebte Heft in Serie - in dem erneut alte Ansichten und Geschichten aus dem Bachtal zwischen Göhrde und Elbe präsentiert werden. Rechtzeitig zum Jahreswechsel - und damit zugleich als kleines Geschenk zu Weihnachten - haben die Herausgeber das kleine Heftchen erscheinen lassen.

Die Leser können im Heft den historischen Spaziergang durch Neu Darchau fortsetzen, der schon vor 2 Jahren - also in Heft 5 - begonnen wurde und durch die Geschäftswelt Neu Darchaus und Katemins seit 1900 führt. Einen weiteren Schwerpunkt der geschichtlichen Betrachtungen und Überlieferungen aus dem Mühlenbachtal haben die Herausgeber dieses Mal auf die Siedlungen Darzau Mühle und Darzau Hof gelegt. Beide Darzau liegen neben der Straße von Neu Darchau nach Wietzetze und haben eine vielhundertjährige Geschichte, was sich auch in der alten wendischen (dravänopolabischen) Wurzel des Ortsnamens Darzau von draci = Dornenstrauch andeutet.

Es ist die Geschichte von Schäferei, Vorwerk, Domäne und Hof Darzau. Die Mühle galt schon im Jahr 1608 als alt, wird im Heft berichtet. Heute ist sie eher im Zusammenhang mit den alljährlichen Forellentagen der Familie Kraßmann bekannt. Berichtet wird in der Broschüre auch über die Quellen des Kateminer Mühlenbaches.

Und es fehlt auch dieses Mal nicht ein Beitrag des bekannten Forstmannes Peter Brauer aus Nieperfitz. Der Autor stellt den „Keiler Anton aus der Göhrde“ vor, der 1913 auf der Schwarzwildstrecke der letzten kaiserlichen Jagd lag. Herausgeber der kleinen Broschüre ist erneut der „Heimatgeschichtliche Arbeitskreis im Kateminer Mühlenbachverein“.

Der Arbeitskreis, der im September 2005 aus einem Leader+ -Projekt hervorgegangen ist, hat sich zur Aufgabe gestellt, Vergangenes aus dem Tal wieder in die Erinnerung zu rufen und unter anderem mit Zeitzeugengesprächen die Geschichte der letzten einhundert Jahre zu erforschen, wie Ulli Stang vom Arbeitskreis mitteilt. „Wir wollen mit diesen Heften Geschichte lebendig halten und zugleich Nachbarn aus dem Tal einladen, in unserem Arbeitskreis mit zu machen oder uns alte Fotos zu übergeben und uns ihre Geschichten zur erzählen.“

Erhältlich ist das aktuelle Heft wie auch die früheren wieder in Geschäften und Hofläden im Bereich des Kateminer Mühlenbachtals sowie in der Gemeindeverwaltung Neu Darchau. Es eignet sich nicht nur zum Selberlesen sondern auch zum Verschenken und kann auch unter Telefon 05861- 98 55 86 bestellt werden.

Foto: Titelbild Heft Nr. 7 - Erwin Kraßmann beim Bearbeiten des Darzauer Mühlenrades



2012-12-05 ; von asb (autor), pm (autor),
in Kateminer Straße, Bleckede, Deutschland

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