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Wie eine Anfrage beim Landkreis Lüchow-Dannenberg ergab, hat das Landesbergbauamt den Landkreis Lüchow-Dannenberg aufgefordert, eine Stellungnahme zu einem "Antrag zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen" im Raum Schnega abzugeben. Dieses Erkundungsverfahren gilt als Vorstufe des Genehmigungsverfahrens für die Frackingtechnologie.
Vom Landesbergbauamt selber war zu dem Thema keine Antwort zu erhalten. Die wnet-Anfrage beantwortete die Genehmigungsbehörde für bergtechnische Angelegenheiten mit einem längeren Hinweis auf "Betriebsgeheimnisse, deren Bekanntwerden z.B. gegenüber konkurrierenden Wirtschaftsunternehmen zu extrem hohen wirtschaftlichen Schäden führen können". Dabei hatte wnet nur danach gefragt, ob das LBEG das Vorliegen eines Erkundungsantrages für den Raum Schnega bestätigen kann.
Ähnlich nebulös bis abwehrend hatte sich das Landesbergbauamt auch gegenüber dem grünen Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Stefan Wenzel, geäußert, der von der Landesbehörde Informationen zu den Gesellschaftern oder wirtschaftlich Berechtigten der US-Firma "Blue Mountain Exploration" zum Zeitpunkt der Antragstellung, zur Frage ob es konkurrierende Anträge haben wollte sowie zur Höhe der Bearbeitungsgebühren.
Lediglich Letzteres wurde beantwortet: 1400,-Euro zahlt Blue Mountain Exploration pro Erkundungsjahr an das Landesbergamt. "Die Begründung, dass das LBEG Betriebsgeheimnisse schützen müsse und deswegen die Auskünfte über die Gesellschafter verweigert, ist nicht stichhaltig ," erklärt Wenzel. "Würde es sich um eine deutsche Firma handeln, könnte man einfach ins Handelsregister schauen. Was hat der Gesellschafter mit Betriebsgeheimnissen zu tun?"
Seine Kollegin, die regionale Landtagsabgeordnete Miriam Staudte kündigt an, dass die Grünen hier weiter nachbohren werden."Mit dieser Aussage geben wir uns nicht zufrieden. Es ist von hohem Interesse, wer hinter hinter dem wohlklingenden Firmennamen Blue Mountain Exploration wirklich steht."
Im Niedersächsischen Ausschuss für Ernährung und Verbraucherschutz wird seit längerem ein Entschließungsantrag diskutiert, der ein Moratorium für Fracking für ganz Niedersachsen fordert, wie es in anderen Bundesländern bereits beschlossen wurde. Ob und wann dieser Antrag allerdings dem Landtag vorgelegt und womöglich beschlossen wird, ist ungewiss.
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hat nun zunächst beim LBEG um eine Fristverlängerung bis Mitte November zur Stellungnahme über den aktuell vorliegenden "Antrag zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen" gebeten.
Auf dem Niedersächsischen Landkreistag war Fracking übrigens schon öfters Thema. Viele Landkreise stehen der Technologie sehr kritisch gegenüber - allgemein hofft man allerdings, dass auf Landesebene ein Moratorium beschlossen wird. Ähnlich lautende Anträge liegen bei den entsprechenden Ausschüssen sowohl von DIE LINKE, als auch von SPD und GRÜNE vor, haben bis jetzt allerdings die Ausschussebene noch nicht verlassen.
Foto: wikimedia / Schiefergasbohrung in Wyoming
