Mit einem Fünf-Warnstufen-Konzept will das Niedersächsische Gesundheitsministerium differenziert regeln, welche Maßnahmen regional oder landesweit eingeführt werden müssen. Dadurch soll ein landesweiter Lockdown verhindert werden.
Mit einem am Montag vorgestellten Handlungskonzept will die Landesregierung einen erneuten
landesweiten Shutdown mit seinen erheblichen ökonomischen und sozialen
Folgen möglichst vermeiden. Zum 8. Oktober läuft die aktuell geltende Corona-Verordnung aus. Es ist zu erwarten, dass es in der Folgeverordnung keine weiteren Lockerungen geben wird.
Dass Sportveranstaltungen wieder vor einem größeren Publikum (bis 1000) stattfinden können, hatte das Ministerium bereits zum 25. September wieder erlaubt.
Bei Erreichung der entsprechenden Warnstufen werden den Gesundheitsbehörden vor Ort anhand von
Schwellenwerten bestimmte Handlungsansätze empfohlen. "Diese Stufen sind als
Orientierungswerte gedacht und stimmen mit den zwischen Bund und Ländern
vereinbarten Maßnahmen überein," so das Ministerium. Die verbindliche Grundlage der
Infektionsschutzmaßnahmen bildet dabei weiterhin die Corona-Verordnung des Landes in ihrer jeweils geltenden Fassung.
Aktuell befindet sich
Niedersachsen landesweit noch im Szenario ‚Grün‘ und in der Warnstufe 1, teilt das Ministerium mit. Auch in Niedersachsen bildet dabei die Zahl der in den letzten
sieben Tagen laborbestätigt infizierten Personen je 100 Tsd. Einwohner (Inzidenz)
einen wichtigen Maßstab.
Das Fünf-Stufen-Konzept
In der ersten Stufe bis zu einer Inzidenz von 20 stehen nach dem neuen Handlungskonzept vorbereitende Maßnahmen im Vordergrund. "Ab einer Inzidenz von 20 empfiehlt sich auf den Stufen 2 und 3 – über die in der Corona-Verordnung vorgeschriebenen Maßnahmen hinaus – die Prüfung weiterer Kontaktbeschränkungen und Restriktionen für private wie öffentliche Veranstaltungen," so das Ministerium. "Bei einem sehr starken oder sogar eskalierenden Infektionsgeschehen der Stufen 4 und 5 (ab 50 Infizierten je 100 Tsd. Einwohnern in sieben Tagen) könnten dann gegebenenfalls zusätzlich örtliche, regionale oder im Extremfall landesweite Einschränkungen ergriffen werden."
„Auch, wenn es aufgrund dieser Strategie und der aktiven Mithilfe der
Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen bislang gelungen ist, einen
erneuten, sehr starken Anstieg der Infektionen wie im Frühjahr zu
vermeiden, müssen wir uns für die nasse und kalte Jahreszeit wappnen.
Sie begünstigt eine Ansteckung mit dem Corona-Virus genauso wie mit
anderen Infektionskrankheiten,“ begründete Gesundheitsministerium Carola Reimann das neue Konzept.
Bild von Orna Wachman auf Pixabay: Katzen sind häufig mit Coronaviren infiziert - aber glücklicherweise von einer Art, die weder für Tier noch Mensch gefährlich ist. Dem Kuschelspaß mit Katzen steht also nichts entgegen.