Nach dreijähriger Bauzeit wird der Zehntspeicher in Gartow am Samstag mit einer Ausstellung wiedereröffnet. Friederike von Stackelberg und Louis von Adelsheim präsentieren Fotografien und Videos zum "Thema Walking on Water".
Am Samstag wird die Wiedereinweihung des Historischen Zehntspeichers in Gartow nach einer dreijährigen Bauphase mit einer exklusiven Ausstellung gefeiert.
Seit über 30 Jahren konnte der 1988 gegründete Westwendische Kunstverein (WWK) den im Besitz der Grafen von Bernstorff befindlichen Getreidespeicher als außergewöhnliche Ausstellungsfläche nutzen. Das Gründungsmitglied des WWK, Andreas Graf von Bernstorff, stellte den Zehntspeicher als Zentrum für zeitgenössische und hochwertige Kunst zur Verfügung.
Der heutige Eigentümer Fried Graf von Bernstorff hat mit Hilfe öffentlicher und privater Fördermittel den denkmalgeschützten Zehntspeicher zu einem „Multikulturellen Veranstaltungsort“ weiterentwickelt. Der WWK wird nach Aussage des Vereins auch in Zukunft als Kulturpartner der Gräflich Bernstorff'schen Betriebe fungieren und wieder eine Etage als Ausstellungsfläche bespielen dürfen.
Die Ausstellung »Walking on Water« zeigt Fotografien, die den Betrachter zum Nachdenken anregen sollen. Sie will ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig der Schutz unserer Umwelt ist und wie wir unseren Umgang mit der Natur ändern können.
FRIEDERIKE VON STACKELBERG
Die Fotografin arbeitete nach ihrem Studium als Bildjournalistin für die Deutsche Presseagentur (dpa). Sie dokumentierte wichtige Ereignisse wie das Ende des Kalten Krieges, das Erdbeben in Armenien und den Fall der Berliner Mauer. Sie arbeitete mehrere Jahre in Japan, Taiwan und Südafrika. Ihre Arbeiten wurden in Magazinen, Zeitungen und Büchern veröffentlicht.
In Südafrika, wo von Stackelberg heute lebt, war sie viele Jahre künstlerische Beraterin für den »Alternative Printworkshop« in Johannesburg. Sie lehrte analoge fotografische Verfahren und engagiert sich außerdem als Botschafterin bei »Rhino Disharmony« für die Unterstützung von Artenschutz gefährdeter Wildtiere.
LOUIS VON ADELSHEIM
Der Videokünstler arbeitet seit Dezember 2022 gemeinsam mit dem deutschen Künstler Karl Anton Koenigs. Beide drehten bereits in Chile und Spanien, in Deutschland und in der Schweiz. Die erste Videoarbeit zum Thema »Walking on Water« präsentiert eine faszinierende Sammlung vertikaler Aufnahmen, die aus 30, ja aus 120 Meter Höhe gefilmt und auf ein Triptychon rückprojiziert werden. Ausgesuchte Perspektiven, die den Betrachter in die suggestive Magie des Meeres und in eine fast meditative Welt der Ruhe und der Schönheit entführt.
Die zweite Installation zeigt einen acht Meter langen Esstisch in seiner ganzen Tiefe. An diesem Tisch sitzen 24 Personen, von denen nur die Unterarme und die Hände zu sehen sind. Sie trinken, sie essen, sie rauchen und genießen sie ein so kostbares wie köstliches diner maritime. »Bei genauerer Betrachtung kann diese idyllische Sinnenwelt auf grässliche Weise zerfallen: Auf dem gedeckten Tisch tanzen bewegte, zum Teil surrealistische Bilder, welche die Zerstörung des Meeres durch die brutale Nachlässigkeit des Menschen spiegeln.«
Die dritte Arbeit der beiden Künstler präsentiert eine weitere Variation der Spiegel-Installationen, die Adelsheim bereits in früheren Ausstellungen vorgestellt hat. Wir folgen seinem »Blick in die Unendlichkeit«, der nicht zuletzt dem Wasser als unserer nahen Lebensquelle in der Gegenwart gewidmet ist, aber auch unserem Lebensort in fern zurückliegenden Äonen.
Vernissage: Samstag, 15.04. - 12.00 Uhr
Öffnungszeiten: 15. bis 30. April 2023, samstags und sonntags von 12.00 bis 16.00 Uhr.
Foto | Friederike von Stackelberg: Ihr Beitrag zur Ausstellung sind Fotografien von Fischen - Symbol für Wohlstand, Fruchtbarkeit, Glück und Freiheit.