Ein Jahr und zehn Monate sind vergangen, seit sich der „Verdo-Verein für Bildung und Kultur“ vorstellte und ankündigte, das Hitzackeraner Veranstaltungszentrum mit neuen Ideen beleben zu wollen. Doch sichtbare Erfolge, die das Haus aus den roten Zahlen bringen, fehlen bislang.
Das Verdo habe „Strahlkraft“, man wolle es „zum Leuchten bringen“, so hatte der Vorsitzende des Vereins, der Sozialexperte Bernt Renzenbrink, im April 2010 bei der Präsentation eines „Kompetenzteams“ in Sachen Verdo geschwärmt. Was für konkrete Pläne es gebe, wollten Journalisten damals wissen und erfuhren: Gedacht werden könne beispielsweise an die Aufführung eines symphonischen Märchens in Zusammenarbeit mit der Berliner Musikschule, an kulturell geprägte Aufenthalte für blinde Menschen, an Lesungen, Tanz, Gesprächsforen, „offene kreative Prozesse“, Referate und manches mehr. Was ist davon realisiert worden? So gut wie gar nichts.
„Viele Worte“ gemacht
Nach der Vorstellung des Vereins trat dieser nebst Kompetenzteam bislang nur ein einziges Mal via Presse an die Öffentlichkeit: im Dezember 2010 mit der Idee, Kultur zu bieten, die „eine Brücke zwischen Ost und West“ bildet. Vor etwa 30 eingeladenen Zuhörern – vor allem Kommunalpolitiker und Unternehmer – umriss das Vereins-Team seine Ziele. Eine Journalistin schrieb dazu in einem Zeitungsbericht treffend: „Es gab viele Worte und wenig Zukunftsmusik“.
Meyer: „Ideen nicht beiseite gelegt“
Gibt es den Verdo-Verein noch? Und wenn ja, was tut er, wollte wnet von Samtgemeindebürgermeister Jürgen Meyer wissen, der ehrenamtlich im Vorstand des Vereins wirkt. Nach wie vor, so antwortete der Gefragte, sei der Verein aktiv und bemüht, das Verdo mit zu beleben. „Wir haben die Ideen des Kompetenzteams nicht beiseite gelegt“, sagte Meyer, allerdings: Die Erfahrung habe mittlerweile gelehrt, dass es einfacher ist, soziale Projekte in Gang zu bringen als kulturelle. Das zeige sich zum Beispiel beim Akquirieren von Fördermitteln
„Perspektiven schaffen“
Innerhalb des Vereins habe man sich jetzt verständigt, sich mit der Frage zu befassen: „Was müssen wir tun, um das Verdo mehr ins Bewusstsein der Lüchow-Dannenberger zu rücken?“ Im März werde der Verein „einen weiteren Workshop“ haben, in dessen Verlauf über „konkrete Maßnahmen in puncto Kunst“ geredet werden soll. „Wir wollen gemeinsam Ideen weiter entwickeln, um zumindest mittelfristige Perspektiven zu schaffen“. Man dürfe nicht übersehen, dass die Vereinsarbeit ehrenamtlich geleistet werde. „Da muss man ein bisschen Geduld haben“, so Jürgen Meyer.
Universität soll Verdo untersuchen
Geplant sei des Weiteren, das Verdo in die City-Offensive einzubinden. Antworten zur Frage, wie es weiter gehen soll mit dem Haus, das die beteiligten Kommunen jährlich durch ein Defizit zwischen 100 000 und 125 000 Euro belastet, erhoffe sich alle für das Kulturzentrum Verantwortlichen von den Experten der Lüneburger Universität Leuphana. Dort will man das Verdo hinsichtlich betriebswirtschaftlicher Aspekte und mit Blick auf mögliche Aktivitäten im Bereich des Marketing untersuchen.
„Absagen rückläufig“
Ab und zu ist in der Tagespresse zu lesen, diese oder jene Veranstaltung im Verdo müsse abgesagt werden – vielleicht, weil zu wenig Karten verkauft wurden. Hierzu berichtet Jürgen Meyer: Solche Absagen seien erkennbar zurückgegangen.
Foto: Angelika Blank / Mit seiner großen Bühne bietet das VERDO auch für umfangreichere Aufführungen wie hier die der 30-köpfigen Tanzgruppe "Gaelforce Dance", gute Bedingungen. Auch mehrere Seminarräume, ein großzügiges Foyer und eine integrierte Gastronomie böten für Seminare, Tagungen oder Kongresse hervorragende Möglichkeiten ...