Wendland-Shorts eröffnen mit "Chornobyl 22"

Vom 16. bis 18. Juni: Das wohl kleinste Kurzfilmfestival, die Wendland shorts, finden wieder statt - wie gewohnt in Salderatzen. Als Eröffnungsfilm wird eine Dokumentation aus der Ukraine über die Probleme in der Region Tschernobyl gezeigt.

Die ukrainische Dokumentation "Chornobyl 22" hat nicht ohne Grund dieses Jahr den großen Preis der renommierten Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen gewonnen. "Chornobyl 22 ist ein wichtiger Film, da er die lokalen und globalen Probleme in der Region Tschernobyl dokumentiert", heißt es in der Jurybegründung. Den Organisatoren der Wendland Shorts ist es gelungen, diesen preisgekrönten Film in Salderatzen zeigen zu können.

Oleksiy Radynski hatte mit seiner Kollegin Svitlana Matviyenko bereits direkt nach der Befreiung Tschernobyls von den russischen Truppen begonnen, Möglichkeiten zu rechercherien, wie die Folgen der russischen Invasion dort dokumentiert werden können. Er nahm auch Kontakt zu einer ukrainischen Initiative auf, die das Ziel hat, ein Verfahren wegen nuklearen Terrorismus durch die russischen Truppen vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu erreichen. "D ieser Film nicht nur die Geschichte einer schrecklichen militärischen Idiotie, sondern auch die Geschichte einer gewaltigen militärischen Niederlage der russischen Armee, die sich hoffentlich bald in größerem Maßstab wiederholen wird", sagte Oleksiy Radynski in einem Statement bei der Deutschen Filmakademie.  

Die Jury der Kurzfilmtage würdigt in ihrer Begründung Oleksiy Radynskis Fähigkeit, Spannungen in der Nacherzählung der russischen Invasion zu erzeugen und gleichzeitig eine Brücke zwischen der Geschichte und der möglichen Zukunft zu schlagen, ohne dabei zu ästhetisieren. "Die ehrlichen und offenen Interviews machen den Film zu einem wichtigen Werk für die Gegenwart, aber auch für künftige Generationen, die darauf zurückblicken können. Er ist kommunikativ und prägnant und hat die Möglichkeit, ein breites Publikum in unterschiedlichen Kontexten und Situationen zu erreichen", heißt es in der Begründung weiter. 

Der Filmemacher wird nicht nach Salderatzen kommen können, da Männer im "wehrfähigen Alter" nicht ausreisen dürfen. Die Organisation der wendland shorts versucht aber, eine Video-Botschaft aufzunehmen.

Grafik | wendland shorts: Störche sind das Symbol der Salderatzener Kurzfilmtage