Thema: zwischenlager

Wenzel: Keine neuen Castoren nach Gorleben

Nach einem Gespräch im Bundesumweltministerium am Freitag sieht Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel die Verhandlungen über die künftige Organisation der Zwischenlagerung von rückkehrendem Atommüll aus Frankreich und England "auf einem guten Weg".

"Wir sind uns einig, dass nichts mehr nach Gorleben geht und wir wollen möglichst bis Ostern eine Lösung", sagte Wenzel am Samstag in Hannover. Nach einer Bestandsaufnahme verschiedener sicherheitstechnischer, rechtlicher und politischer Kriterien für die Zwischenlagerung würden jetzt weitere Aspekte und Argumente auf der fachlichen Ebene geklärt. In einem zweiten Gespräch soll dann ein Vorschlag für die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin erarbeitet werden.

Angesichts der "Vorleistungen" Niedersachsens bei der Atommülllagerung in den vergangenen Jahrzehnten hält es die hiesige Landesregierung für nahezu ausgeschlossen, dass sich dabei die Erwartungen auch auf andere niedersächsische Standorte konzentrieren könnten.

Wenzel lobte die "konstruktive Atmosphäre" des Gesprächs. "Wir haben noch keine Lösung, aber es gibt offenbar den Willen sich zu einigen." Der Minister betonte, dass bislang noch alle Optionen geprüft würden, auch das Zwischenlager des Bundes.

BI: "Vergiftetes Geschenk!"

Ein "vergiftetes Geschenk", kommentiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), der angestrebte Castor-Stopp für Gorleben lenke davon ab, dass Gorleben im Gegenzug bei der Endlagersuche als Standort gesetzt bleibt. Die Gorleben-Gegner setzen sich im Gegensatz zu den Unterhändlern von Bund und Ländern für einen generellen Transporte-Stopp ein. "Der Müll soll bleiben, wo er ist, solange es keine Klärung der Endlagerfrage gibt", fordert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Völlig ignoriert werde zudem die Tatsache, dass zumindest eines der bisher gehandelten kraftswerksnahen Zwischenlager, nämlich Brunsbüttel, nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Schleswig ohne Betriebserlaubnis ist, warnt die BI: "Zwischen politischen Bekundungen und der desaströsen Lage im Umgang mit dem Atommüll klaffen Welten!"


 


2014-02-16 ; von pm (autor), asb (autor),
in Gedelitzer Straße, 29475 Gorleben, Deutschland

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