Noch ist es selbstverständlich, dass Wasser fließt, wenn der Hahn geöffnet wird. Doch angesichts immer längerer Trockenzeiten lohnt sich ein Blick auf die Quellen des Trinkwassers - am Beispiel des Wasserverbands Höhbeck.
Noch gibt es genügend Wasser in den unterirdischen Grundwasserschichten. Da sind sich der Geschäftsführer des Wasserverbands Höhbeck, Hans-Heinrich Drimalski und der Chef der unteren Wasserbehörde, Ernst-August Schulz, einig. Dennoch plädieren beide dafür, mit dem Rohstoff Wasser sorgsam umzugehen.
Noch sind die Grundwasserkörper durch den ausgiebigen Regen des Vorjahres und des Winters gut gefüllt. Doch nun bleibt der Regen schon beinahe seit Monaten aus und das Gleichgewicht zwischen Nachfließen und Abpumpen kommt ins Wanken.
Aus rund 80 m Tiefe holen am Höhbeck drei Pumpen das Wasser an die Oberfläche. Das reine Grundwasser aus den Tiefen der eiszeitlichen Stauchmoräne des Höhbecks mus nicht gechlort oder aufwändig gereinigt werden. Lediglich Mangan und Eisen wird durch Sauerstoffanreicherung und Durchlaufen von Kiesfiltern entfernt.
Zum Schutz des Grundwassers vor Schadstoffen, die aus der Oberfläche durchsickern könnten, gibt es Wasserschutzgebiete, in denen es bestimmte Ver- und Gebote gibt. Im engeren Schutzgebiet ist z. B. landwirtschaftliche Nutzung oder der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen verboten. Im weiteren Schutzgebiet ist Massentierhaltung sowie die Anwendung von Gülle, Klärschlamm, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel verboten. Im direkten Umfeld der Brunnen ist sogar das Betreten des Geländes verboten. Am Höhbeck ist diese "Kernzone" zwischen Vietze und Brünkendorf eingezäunt.
Mehr raus als rein
Weswegen der Wasserverband schon vor Wochen die dringende Bitte herausgab, mit dem Wasser sparsam umzugehen und so stark Wasser verschlingende Tätigkeiten wie Rasensprengen zu verzichten.
Bei bewusstem Umgang mit Wasser könnten die Grundwasservorkommen auch dann noch ausreichen, wenn die Dürreperiode bis in den Herbst anhalten sollte.
Und was passiert mit dem Abwasser?
Am anderen Ende der Kette steht das Klärwerk. In der Samtgemeinde Gartow steht dieses in Laasche. Dort werden die ankommenden Fäkalien und das Schmutzwasser aus Duschen und Spülen geklärt und getrennt.
Die Festbestandteile werden nach einer gewissen Trocknungszeit als Dünger auf Äcker ausgebracht. Das geklärte Restwasser wird über bestimmte Leitungen über die Seege in die Elbe abgeleitet. Auch hier wird regelmäßig untersucht, ob es den Bestimmungen über die Wasserqualität entspricht.
Die Technologie würde es erlauben, aber in Laasche - wie aber auch in anderen Kläranlagen - ist man noch nicht soweit, dass das geklärte Wasser zurück in den Trinkwasserkreislauf geschickt werden könnte.
So fließt es in die Elbe und von dort ins Meer, verdunstet und kommt irgendwo und irgendwann als Regen wieder herunter. Wenn nicht am Höhbeck so vielleicht als Monsunregen im Dschungel Indiens oder er bringt in der Regenzeit die Savanne zum Blühen.
Foto | Angelika Blank: Im Wassererlebnispark Gartow können Große und Kleine auspropieren, was man mit Wasser alles anstellen kann.