Ein neues Informationsportal
des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz (NLWKN) informiert über die Situation an ausgewählten Grundwassermessstellen. Erkenntniswert dürfte dieses Portal allerdings nur für Fachleute haben.
Für das neue Web-Portal
www.grundwasserstandonline.
Die täglich automatisiert erhobenen und übertragenen Messwerte ergänzen dabei die ganzjährig an tausenden Messstellen in Niedersachsen fortlaufend stattfindenden Messungen und Beprobungen des Grundwassers durch den NLWKN.
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg sind lediglich drei Messstellen in die Datenbank aufgenommen worden: Wöhningen, Wirl und Jameln.
Neuer Bedarf durch Klimawandel
"Mit dem neuen Angebot reagieren die Wasserfachleute des Landesbetriebs auch auf einen neu entstandenen Bedarf. Denn besonders die Trockenjahre seit dem Jahr 2018 und die Auswirkungen der langanhaltenden Trockenperioden mit hohen Temperaturen und ausbleibenden Niederschlägen haben das Interesse an zeitnah verfügbaren Informationen rund um die Entwicklung des Grundwasserstands deutlich erhöht", so NLWKN-Projektleiter Dr. Tobias Holt.
Die neu entwickelte Webanwendung „Grundwasserstandonline" soll diese Informationslücke für Niedersachsen nun schließen. Sie ergänzt dabei die bereits vorhandenen NLWKN-Informationsportale „Pegelonline" und „Gewässergüteonline" zu aktuellen Entwicklungen im Oberflächenwasserbereich.
Umfangreiche Darstellungsmöglichkeiten
„Grundwasserstandonline" stellt tagesaktuelle Grundwasserstandsdaten dabei anhand einer Kartenansicht sowie in Form von Diagrammen und Tabellen anschaulich dar. Die webbasierte Darstellung ermöglicht darüber hinaus eine statistisch basierte Einordnung der aktuellen Daten in die langjährige Grundwasserstandsdynamik in klassifizierter Form. Auch eine Beurteilung von Grundwasserständen einzelner hydrologischer Jahre ist möglich.
Auswirkungen etwa von Grundwasserentnahmen lassen sich vor dem Hintergrund der Fokussierung auf eine natürliche Grundwasserstandsentwicklung aus den Daten dagegen nicht ableiten. „Die in der Webanwendung statistisch ermittelte Klassifikation der aktuellen Grundwasserstandsdaten dient vor allem einer besseren Einordung in die langjährige Entwicklung der Grundwasserstände. Sie stellt keine Meldestufen dar, aus denen sich kritische Marken hinsichtlich des Grundwasserstands definieren lassen", so Holt.
Des Weiteren lassen sich aus den zur Verfügung gestellten Daten zur Wassergüte keine direkten Rückschlüsse auf die Qualität ziehen. Es gibt keine Erläuterungen, was zum Beispiel der Messwert zur Trübung bedeutet. Gleiches gilt für die veröffentlichten Pegelstände. Die angegebenen Wasserstände sind unverständlich und werden ebenfalls nicht erläutert.
Foto | NLWKN (Körtje): Derartige Grundwassermesstellen sind tausendfach im ganzen Land verteilt.