Thema: umwelt

Wiesenweihen sollen wohnen bleiben: Getreidebruten gefährdet!

In den vergangen Jahren hat die Rohrweihe, die normalerweise in größeren Schilfbeständen brütet, auch im Landkreis Lüchow-Dannenberg, vereinzelt in Getreidefeldern - zumeist Wintergerste - gehorstet. Seit vielen Jahren macht es ihr die viel seltenere Wiesenweihe nach. Die Ernte steht vor der Tür - für die Jungvögel die gefährlichste Zeit.

"Beide Geschlechter der Wiesenweihe sind zierlicher als die der Rohrweihe. Die Männchen sind bis auf die schwarzen Flügelbinden und -spitzen hellgrau. Die Weibchen sind dagegen braun gefärbt und an ihrem weißen Bürzel zu erkennen", so beschreibt es der Fachdienst Natur- und Landschaftsschutz.

Wiesenweihenbruten können auch in diesem Sommer vorkommen. Die Jungvögel werden erst Ende Juli oder gar Anfang August flügge. "Die Gefahr ist also groß, dass die „Kinderstuben“ dieser Greifvögel durch die Erntearbeiten zerstört werden. Ein Umsetzen der Nester in benachbarte, noch unreife Getreideflächen ist aussichtslos, denn die Altvögel erkennen dann ihren eigenen Nachwuchs nicht mehr an", informieren die Fachleute.

Die Ernte steht vor der Tür. Eventuelle Bruten sind also besonders in Gefahr. Sie können gerettet werden, wenn im Bereich des Nestes das Getreide auf einer Fläche von ca. 50 mal 50 Meter stehen bleibt, so dass die kleinen Krummschnäbel ohne gravierende Störungen heranwachsen können.

Da die Wiesenweihen ohne Schutzmaßnahmen in Niedersachsen nur geringe Überlebenschancen haben, werden vom Referat Artenschutz des Umweltministeriums Mittel für Sofortmaßnahmen zum Schutz dieser Art bereitgestellt. Sollten Wiesenweihen festgestellt werden, nimmt die Kreisverwaltung, Fachdienst 67 Natur- und Landschaftsschutz, unter der Telefonnummer 05841/120-512, Meldungen entgegen.

Im Bereich des Biosphärenreservates „Niedersächsische Elbtalaue“ werden Meldungen auch von der Biosphärenreservatsverwaltung „Niedersächsische Elbtalaue“, Am Markt 1, 29456 Hitzacker (Elbe), Dr. Henning Kaiser, Telefon 05862/967328, außerhalb desselben vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, in Lüneburg, Burkhard von Roeder, Telefon 04131/8545525, entgegengenommen.

Zeichnung: Naumann, NATURGESCHICHTE DER VÖGEL MITTELEUROPAS: Band V, Tafel 58 - Gera, 1899 

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2009-06-23 ; von asb (autor),

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