24 Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Winsen/Luhe mussten Feuerwehr und Polizei am Sonntag Mittag in Sicherheit bringen, nachdem ein 17-jähriger Bewohner einen Brand gelegt hatte. Die Unterkunft brannte vollständig nieder.
Am Sonntag Mittag gegen 11.30 Uhr alarmierte der Betreuer einer Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge in Winsen/Luhe die Polizei, weil er einen 17-jährigen Bewohner dabei erwischt hatte, wie dieser Feuer im Schlafsaal legte. Ein Löschversuch vom Betreuer wurde durch den 17-Jährigen behindert. Sofort wurde Großalarm für Polizei und Feuerwehr ausgelöst.
Polizeibeamte, die nur Sekunden nach dem Notruf in der ehemaligen Turnhalle an der Eckermannstraße eintrafen, konnten die 24 anwesenden Bewohner gemeinsam mit den Betreuern ins Freie bringen. Der Brand, der vermutlich an der Schlafstätte des 17-Jährigen seinen Ursprung nahm, erfasste binnen kürzester Zeit die gesamte Unterkunft.
Der 17-jährige Afghane wurde vorläufig festgenommen und in das Polizegewahrsam eingeliefert. Alle anderen Bewohner wurden an einen sicheren Ort gebracht und dort weiter betreut. Glücklicherweise ist durch den Brand niemand verletzt worden. Die Ausländerbehörde des Landkreises sowie die Stadtverwaltung organisierten am Nachmittag die Verteilung der Flüchtlinge auf andere Unterkünfte.
Die Feuerwehr war mit rund 200 Einsatzkräften vor Ort. Der Bereich rund um die Unterkunft wurde weiträumig abgesperrt. Die Halle brannte trotz des massiven Löschangriffes vollständig nieder. Immer wieder entwickelten sich tiefschwarzes Rauchschwaden, die vom Wind in die Innenstadt gedrückt wurden. Noch stehende Außenwände der ehemaligen Turnhalle mussten aus Sicherheitsgründen mit einem Bagger abgebrochen werden, um ein unkontrolliertes Umkippen zu vermeiden.
Die Polizei Winsen hat noch während der Löscharbeiten mit den Ermittlungen begonnen und erste Zeugen vernommen. Demnach ist unstrittig, dass der 17-Jährige das Feuer gelegt hatte, teilte die Polizei am Sonntag mit. Zu einem möglichen Motiv können im Moment noch keine Angaben gemacht werden. Der Jugendliche soll am Montag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Sicherungsarbeiten werden noch bis in die späten Abendstunden andauern.