was für ein Jahr 2022! Gestartet sind wir mit der Hoffnung, dass dieses Jahr besser werden würde als das Vergangene und wieder Normalität in unser Leben einkehrt. Ja, der Alltag mit der Pandemie wurde erträglicher – die Kinder konnten Schulen und Kitas uneingeschränkt besuchen, wir durften wieder zusammenkommen mit Freunden und in den Familien, Feste feiern, kulturelle Veranstaltungen besuchen und wieder gemeinsam Sport treiben und das Vereinsleben genießen.
Wenn da nicht der 24. Februar gewesen wäre – ein unfassbarer Angriffskrieg in Europa mit Auswirkungen auf die ganze Welt. Turbulenzen für die Wirtschaft mit Folgen auch für die Betriebe und die Menschen in Lüchow-Dannenberg. Sorgen und Nöte in vielen Familien, wie der Lebensunterhalt künftig bezahlt werden sollen. Und die Verzweiflung von Ihnen, liebe Menschen, die als Vertriebene und Geflüchtete in unseren Landkreis gekommen sind.
Wir fühlen uns
verantwortlich für Sie alle und werden unser Bestes dafür tun,
damit Sie in diesem Land Schutz finden und ein Teil unserer
Gemeinschaft in Lüchow-Dannenberg sein können. Bei alledem kann
sich Lüchow-Dannenberg wieder auf sein starkes und zuverlässiges
Ehrenamt verlassen. Es wurden schnell Unterstützungsinitiativen
gegründet, Wohnraum angeboten und Platz in Schulen und Kitas
organisiert, um Sicherheit, Wärme und etwas Stabilität im Alltag zu
geben.
Tiefer Dank an ehrenamtlich Tätige
An dieser Stelle geht mein tiefer Dank an alle, die mit Mut, Kraft und Engagement unseren Mitmenschen zur Seite stehen, die sich bei den Hilfsorganisationen, in den Vereinen, bei der Feuerwehr, in der Politik, der Kultur und den vielen anderen Bereichen des Ehrenamtes für die Gemeinschaft einsetzen und diejenigen, die in ihren Berufszweigen besonders starken Belastungen ausgesetzt waren.
Als ich vor über
einem Jahr mein Amt aufgenommen habe, bin ich dafür angetreten, nach
bestem Wissen und Gewissen das Beste für die Menschen der Region und
die Zukunft des Landkreises umzusetzen. Gemeinsam mit dem Kreistag
konnten viele Vorhaben auf den Weg gebracht werden: Es wurde der
angekündigte Fachdienst Mobilität eingerichtet und mit dem
365€-Ticket der Einstieg in einen bezahlbareren ÖPNV geschaffen.
Projekte 2023: Verkehr, Zukunftsentwicklung und Klimaschutz
Im nächsten Jahr arbeiten wir intensiv an einem verbesserten Streckennetz. Eine neue Stabsstelle wird die Digitalisierung der Verwaltung effektiv voranbringen. Es wurde ein intensiver Prozess zur Jugendbeteiligung an den Entscheidungen für die Zukunft dieser Region angestoßen.
Die Vergaben für das Zukunftsentwicklungskonzept und die Überarbeitung des Masterplans Klimaschutz sind erfolgt und gemeinsam mit den Kommunen, den Menschen und der Politik im Landkreis werden wir tragfähige Ziele festlegen und umsetzen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Kreistagsmitgliedern für die konstruktive und gute Zusammenarbeit im Kreistag bedanken!
Das alles geht nur
mit einem starken Team im Hintergrund. Unsere Mitarbeitenden haben an
und über Grenzen hinaus Einsatz gezeigt und oft mehr als die Arbeit
einer Stelle erledigt. Herzlichen Dank dafür! Ich werde mich weiter
dafür einsetzen, dass unsere Verwaltung sich als zeitgemäßes
Dienstleistungsunternehmen für die Bürgerinnen und Bürger und die
Mitarbeitenden darstellt.
Schnelle Wende in vielen Lebensbereichen notwendig
Besonders schmerzlich haben wir in diesem Jahr die Folgen des Klimawandels mit Hitze und Dürre zu spüren bekommen. Wir brauchen hier in vielen Lebensbereichen eine Wende, welche schneller und mit mehr Nachdruck umgesetzt werden muss.
Neben der Energie- und Verkehrswende brauchen wir aus meiner Sicht auch eine Anspruchswende mit dem Verständnis und der Umsetzung im Wandel der Erwartungen an Wohlstand und die ständige Verfügbarkeit von allem.
Ich wünsche mir für 2023 ein anderes Bewusstsein für das Miteinander, mehr Rücksichtnahme aufeinander und eine Demut gegenüber dem, was wir haben in unserer Gesellschaft. Und ich wünsche Ihnen für das neue Jahr alles, alles Gute mit einem Zitat von Marcel Proust:
„Versuche stets, ein Stückchen Himmel über Deinem Leben freizuhalten.“
Herzliche Grüße
Dagmar Schulz, Landrätin
<