Thema: dialog

wnet startet eigenen "Gorleben-Dialog"

"Der Besuch Minister Röttgens hat an unserem Mißtrauen gegen diese Bundesregierung nichts geändert", so die einhellige Meinung von Gorleben-Gegnern nach der Minister-Visite. "Selbst um die Sicherheitsanforderungen werden wir uns jetzt wohl selber kümmern müssen". Was den geplanten Gorleben-Dialog angeht, so greift wnet zur Selbsthilfe: wir starten ab sofort ein eigenes Diskussionsforum zu Fragen rund um das geplante Endlager Gorleben.

„Wir stehen erst am Anfang eines jahrelangen Prozesses“, so hatte Bundesumweltminister Röttgen seinen geplanten „Gorlebendialog“ angekündigt. Kurz nach dem schwierigsten Castortransport aller Zeiten, nach über 30 Jahren Standortbenennung, Milliardenbudgets, die bisher für die Erkundung des Salzstocks Gorleben ausgegeben wurden, Aufhebung des Moratoriums, Laufzeitverlängerungen sowie einer Reform des Atomgesetzes, nach der demnächst auch Enteignungen möglich sein sollen, startet der Minister den „völlig transparenten und offenen“ Dialog mit den Bürgern. Den Einstieg in eine ernsthafte vergleichende Standortsuche auch außerhalb Niedersachsens lehnt der Minister derzeit jedoch weiterhin mit der Begründung ab, „dass dieses Verfahren in der Vergangenheit lediglich als Ausrede benutzt wurde, gar nichts zu tun.“

Auf der Website zum „Gorleben Dialog“ hat der Bürger derzeit lediglich die Möglichkeit, an einer Umfrage teilzunehmen. Diese soll nach eigenem Bekunden zur Vorbereitung der Öffentlichkeitsbeteilung dienen. Doch schon die Art der Onlinebefragung wirft Fragen auf und bringt neue Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Dialogkonzeptes: Sämtliche Fragen beziehen sich auf die Weitererkundung des Salzstockes Gorleben und die Durchführung der Öffentlichkeitsbeteiligung. Nirgendwo wird die Frage nach möglichen Alternativen oder grundsätzlichen Zweifeln an der Geeignetheit des Salzstockes gestellt (auf einer anderen Seite sind lediglich die Forschungsbeteiligungen an der Untersuchung anderer Wirtsgesteine dargstellt). Zudem kann nicht einmal der Fragebogen-Ausfüller seine Antworten in einer Zusammenfassung sehen und abändern, geschweige zur eigenen Dokumentation ausdrucken. Gar nicht zu sehen sind die Antworten Anderer, die an der Befragung teilgenommen haben.

Wnet startet jetzt einen eigenen „Gorleben-Dialog“. Neben dem Diskussionsforum sind dort in Zukunft Themendossiers, Hintergrundberichte und Expertenkommentare zum Themenkomplex „Endlager Gorleben“ zu finden.

Und selbstverständlich ist Jedermann aufgefordert, Kommentare abzugeben und sich an der Diskussion zu beteiligen.

Hier als erstes Diskussionspapier der Abschlussbericht des AK End, der für Gorleben-Gegner bis heute als Grundlage für weitere Gespräche über das Projekt "Endlager-Suche" gilt.

Foto: Angelika Blank




2010-12-03 ; von Angelika Blank (autor),

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