Am Vormittag wurde zwischen Gartow und Kapern ein toter Wolf gefunden. Wie das Wolfsbüro mitteilte, wurde das Tier vermutlich illegal erschossen.
Der elfte tote Wolf in diesem Jahr ist vermutlich illegal erschossen worden. Da der Wolf nach Auskunft des Wolfsbüros beim NLWKN (Niedersächsischer
Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) "Anzeichen einer Schussverletzung" aufweist, geht die Polizei von einer illegalen Totung aus. Was genau geschehen ist, ermittelt nun das Polizeikommissariat Lüchow.
Am Vormittag war der ausgewachsene Rüde tot zwischen Kapern und Gartow an der Bundesstraße 493 gefunden worden. Nach Abschluss der ersten
Untersuchungen vor Ort wird der Kadaver zum Leibniz-Institut für Zoo-
und Wildtierforschung (IZW) nach Berlin gebracht. Dort werden weitere
forensische Untersuchungen vorgenommen. Zudem untersucht das IZW den
Kadaver im Rahmen des bundesweiten Totfundmonitorings und schickt zur
DNA-Analyse Gewebeproben an das Senckenberg-Institut in Gelnhausen bei
Frankfurt, dem nationalen Referenzlabor für Wolfsgenetik. Mit den
Ergebnissen der Untersuchungen können Aussagen zur Todesursache, zum
Gesundheitszustand, zum Alter, zur Herkunft des toten Tieres und zur
Rudelzugehörigkeit getroffen werden.
Hintergrund:
Für die illegale Tötung eines Wolf sieht § 71 Abs. 1 BNatSchG als
Strafrahmen eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe
vor. Dieser Strafrahmen orientiert sich am gleichen Strafrahmen wie bei
Jagdwilderei (§ 292 StGB) und bei Zuwiderhandlungen gegen
Schonzeitvorschriften (§ 38 BJagdG).
Im Jahre 2009 war ein Jäger aus Lüchow-Dannenberg zu 50 Tagessätzen á 20 Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil er gemeinsam mit einem anderen Jäger einen ausgewachsenen Rüden erschossen hatte.
Foto | Björn Vogt: Dieser Wolf wurde 2007 bei Gedelitz illegal erschossen.