Ein Kreis aus 56 Holzpfosten soll demnächst an eine ähnliche bronzezeitliche Anlage bei Pevestorf erinnern, deren Reste vor einigen Jahren bei Ausgrabungsarbeiten gefunden wurden. Wie die Biosphärenreservatsverwaltung mitteilt, soll die Rekonstruktion der historischen Anlage bereits Ende April 2015 fertiggestellt sein.
Den genauen Zweck des Original-Pfostenkreises konnten die Archäologen nicht ergründen, sie vermuten allerdings astronomische Zwecke. Das neue "Woodhenge" soll dazu dienen, einerseits an die Jahrhunderte lange slawische Besiedlung zu erinnern sowie Einheimischen und Gästen einen zeitlichen Überblick über die Ereignisse am und rings um den Höhbeck geben. Tafeln an den Holzpfosten und eine Broschüre werden Besucherinnen und Besucher auf die reiche Natur- und Kulturgeschichte der Region aufmerksam machen und sie auf den Höhbeck führen.
"Für die Errichtung der Anlage ist es erforderlich, einen Teil des vorhandenen
Gehölzbestands zu entfernen," so die Biosphärenreservatsverwaltung. "Die naturschutz- bzw. waldrechtlich gebotene Ersatzpflanzung wird östlich der Anlage am Nordufer des Gartower Sees vorgenommen." Der Abschluss der Baumaßnahmen ist für Ende April 2015 vorgesehen.
Die Woodhenge-Anlage ist Teil des so genannten Zeitfenster-Projekts, das darauf abzielt,
die bedeutsamen archäologischen Funde am Höhbeck, insbesondere den Kastellplatz Karls des Großen, besser zu erschließen. Neben Infrastrukturmaßnahmen wie der bereits fertig
gestellten Treppenanlage und Sitzgruppe am Vietzer Heidberg zählen hierzu diverse Orientierungs- und Informationstafeln, Wegweiser und Holzskulpturen.
Die laufenden Maßnahmen haben einen finanziellen Umfang von insgesamt 215.000 Euro. Sie werden mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Förderprogramms „Natur erleben und nachhaltige Entwicklung" vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz gefördert.
Abbildung: Illustration der geplanten Woodhenge-Anlage (Zeichner: Steffen Walentowitz, Jever). Was auf dieser Zeichnung fehlt: an jedem Pfosten wird jeweils eine Tafel auf bestimmte zeitliche Ereignisse hinweisen.