Super-Angie als Stalins Vollstreckerin

Tach allerseits, ick bin’s bloß, der ungläubige Herr Paul.

Werte Fans und Feinde, in letzter Zeit befällt mich manchmal ein fast schon biblischer Zorn, wenn ick z. B. an unsere christliche Kanzlerin denke. Ihr Amtseid lautet: „Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Doch ihre Regierungskunst hat, nach gründlicher Vorbereitung durch rot/grüne Weltinnenpolitik, dazu geführt, daß unsere Jungs in Afghanistan jetzt auch auf Frauen und Kinder schießen. Ein weiterer Schritt zur Demokratie für Afghanistan. Bravo! Aber anstatt daß die letztlich verantwortliche Politikerin, Frau Merkel – und sei es, aus christlichen Erwägungen – sagt: „Die Sache ist endgültig aus dem Ruder gelaufen, wir müssen was ganz anderes versuchen!“, fordert sie unverdrossen eine Aufnahme Georgiens in die NATO. Wat ‘ne hübsche Idee, denn damit scheuchen – spätestens, seit der größenwahnsinnige georgische Präsident seine, von den USA ausgerüstete und -gebildete Armee gegen Südossetien marschieren ließ – Superangie und ihre von allen guten Geistern verlassene Partei die jetzt schon überforderte Bundeswehr in den nächsten Krieg.

Wenn ick mir gruseln will, denke ick: Wat wäre, wenn Georgien schon jetzt...? Dann hätten „wir“ in Ossetien auf die russische Armee schießen müssen – der NATO-Vertrag verpflichtet zum Beistand. Dort, im Kaukasus, könnten unsere Jungs dann gleich die Gräber ihrer Opas und deren Opfer aus den wilden 40ern besuchen, aber dis beeinträchtigt die Entscheidungsfindung unserer heutigen Führer offenbar nich ernsthaft.

Frau Merkel streitet übrigens für die „territoriale Integrität“ eines Landes, dessen Grenzen einst vom Genossen Stalin, seines Zeichens selbst Georgier, festgelegt wurden – eine wahrhaft historische Mission für die Pastorentochter aus der Uckermark. Erinnert sich noch wer, wie Madame seinerzeit 2003 direkt aus dem Enddarm von George W. Bush verkündete, dis mit ihr als Kanzlerin die Bundeswehr selbstverständlich im Irak...

Ach, hätte die Frau doch in der FDJ ordentlich Krieg gespielt, statt sich in muffigen Kirchen rumzudrücken, vielleicht hätte sie dann zumindest ‘ne Ahnung, wovon sie da faselt. Nich, dis mir Gasmann Putin und seine Unterlinge sympathischer wären, die haben nich nur in Tschetschenien bewiesen, wie sie Völkerrecht verstehen, aber halten zu Gnaden: Die USA machen in „ihrem Hinterhof“ Südamerika oder sonstwo auf der Welt schon immer, wat sie wollen. Und EU und Bundesregierung kümmern sich einen feuchten Kehricht um die territoriale Integrität Serbiens und puschen ein unabhängiges Kosovo.

Die NATO knabbert ein Stück nach dem anderen aus dem ehemaligen sowjetischen Imperium heraus und unsere klugen Demokraten wundern sich, dis Rußland, mit Öl- und Gasprofiten sowie unjesundem Selbstbewußtsein im Rücken, sagt: Wat ihr könnt, können wir schon lange! Moral hat in dem Streit keener jepachtet, ooch nich die Grünen, die maßgeblich dafür jesorgt haben, dis deutsche Soldaten endlich wieder zeigen dürfen, wat se können – ihre Ausbildung war also nich bloß für die Katz.

Für die Katz is aber dis Biosphärenreservat Elbtalaue, wenn sich die Hamburger Betonfraktion zum Elbausbau durchsetzt. Falls die schöne neue Wasserautobahn je fertig wird, hat sich der Welthandel, wg. hoher Spritpreise, zwar längst reduziert, aber die Erkenntnis dürfte für Naturtouristen und Biber ein wenig zu spät kommen.

Ick meine ja bloß,
sagt der Herr Paul