Thema: wirtschaft

Rat Dannenberg für Einkaufszentrum mit C & A am Mühlentor

Am Mühlentor und nur dort möchte die Stadt Dannenberg ein Einkaufszentrum mit C & A, einem „K & K Schuhcenter“ der Firma Kienast und dem Drogeriemarkt Rossmann verwirklicht sehen. Das ist einem Beschluss zu entnehmen, den der Rat der Stadt am Montagabend im Gasthaus Grönecke in Breese/Marsch einstimmig gefasst hat.

Das Placet zum Einkaufszentrum am Mühlentor besagt nicht, dass dort schon morgen die Abrissbirne über den Häusern schwebt, die dem Vorhaben Platz machen sollen. Aber die ersten Weichen sind gestellt, indem der Rat das von auswärtigen Planern entwickelte Konzept für das Einkaufszentrum „begrüßt“ und erklärt hat, die Stadt werde „das Projekt unterstützen“.

Wird es realisiert, müssen die Häuser weichen, in denen zurzeit das Geschäft Elektro-Puhst/Hartig und ein Edelmetall-Ankauf – früher Juwelier Hildebrandt - zu finden sind. Auch das Haus, in dem Schuh-Gerstenkorn war, müsste abgerissen werden. Das in die Jeetzelallee reichende Gebäude, das zurzeit die Lebenshilfe nutzt, könnte eventuell ins Zentrum mit einbezogen und erhalten werden, aber das ist offen. Nicht betroffen von den Mühlentor-Plänen ist das „Zahnarzthaus“, früher Runge/ Bussenius.

Für Elektro-Puhst gibt es kein Nachfolgekonzept, auch für das ehemalige Juweliergeschäft besteht keine Aussicht auf dauerhafte Nutzung. Das Schuhhaus Gerstenkorn steht bereits seit längerer Zeit leer. Alle Grundstückseigentümer im Planbereich haben sich grundsätzlich bereit erklärt, die benötigten Flächen zu verkaufen.

C & A, so war während der Sitzung zu hören, hat Interesse am Standort Mühlentor bekundet, und zwar für einen so genannten „Small Family-Store“ mit rund 1 125 Quadratmeter Fläche. Das ist nicht zu verwechseln mit den „Kids Stores“, in denen C & A nur Kinderbekleidung anbietet. Das für Dannenberg angedachte Geschäft würde Damen-, Herren– und Kindermode umfassen. Etwa 365 Quadratmeter groß werden soll das K & K Schuhgeschäft. Viel Platz, fast 700 Quadratmeter, könnte Rossmann für den Verkauf nutzen. Der Drogeriemarkt würde dann fortziehen vom Marktplatz. Dort könnte künftig ein Anbieter der Bekleidungsbranche das Angebot in der Stadt bereichern.

Auch für das Obergeschoss eines Einkaufszentrums am Mühlentor haben sich bereits Interessenten gemeldet. Arztpraxen sind darunter.

Wie Dannenbergs Marketingleiterin Ursula Fallapp berichtete, hat der Wirtschaftsberater Manfred Steinröx dem Mühlentor-Projekt sehr positive Auswirkungen auf die Stadtentwicklung vorausgesagt. Das Einkaufszentrum könne pro Tag mit rund 1200 Kunden rechnen. Vor allem durch C & A würde das Zentrum zusätzliche Kaufkraft im Eingangsbereich Dannenbergs binden und „einen schwachen Abschnitt“ der Innenstadt aufwerten.

Mehrere Einzelhändler waren zur Ratssitzung gekommen. Einer aus ihren Reihen, Heino Rygula vom Jeans-Schapp, erhielt während einer Sitzungspause das Wort, um ein Statement abzugeben. Im Auftrage vieler Kollegen, so der Kaufmann, solle er ein klares Votum für das Einkaufszentrum am Mühlentor aussprechen. Dieses sei eine einmalige Chance für Dannenberg. Die Ankündigung des Vorhabens habe in der Stadt „eine positive Stimmung ausgelöst“, die während der City-Offensive zu spüren gewesen sei.

Das umstrittenen Projekt „Einkaufszentrum Gotenweg“ stand während der Sitzung nicht zur Debatte.

Foto: Hier soll das Einkaufszentrum Mühlentor entstehen. Foto: Hagen Jung




2013-09-17 ; von Hagen Jung (autor), auf dannenberg
in Dannenberg (Elbe), Deutschland

wirtschaft   dannenberg   handel  

Kommentare

    Sie müssen registriert und angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können