Halten die Wolken dicht? Diese bange Frage mag die Ausrichter des Dannenberger Kartoffelsonntags angesichts eines grauen Novembermorgens bewegt haben – doch nur bis zur Mittagszeit. Denn dann lachte sogar die Sonne über einem Stadtfest, das wieder mehrere Tausend in die Jeetzelstadt lockte.
Werbegemeinschaft und Stadt konnten am Abend mit zwei Worten den jüngsten Kartoffelsonntag bilanzieren: voller Erfolg! Voll wie nur einmal im Jahr waren auch die Straßen vom Mühlen- bis zum Marschtor. Ab und zu kam die dichte Schar der Kartoffelsonntagsfreunde zum Stillstand, so gut besucht war dieses unbestritten größte Event im Kreisgebiet. Fertigte man eine „Speisekarte“ mit all den kulinarischen Angeboten, die in Dannenberg aufgefahren waren – die Liste wäre ellenlang. Von Kartoffelgerichten in Hülle und Fülle über Fischbrötchen und verführerischen Torten bis hin zu heißen Schmalzgebäck – einfach lecker!
Gelegenheit zum Gutes tun
Die Einzelhändler hatten ihre Türen geöffnet, und besonders regen Zustroms erfreute sich die „Regionale Markthalle“ mit ihrem vielfältigen Angebot (siehe gesonderter Bericht). Infostände fehlten nicht, so etwa von Hospizverein und Capio Elbe-Jeetzel-Klinik, und Umweltschützer machten auf die Gefahren aufmerksdam, die von der Atomkraft ausgehen. Wer gute Zwecke unterstützen wollte, hatte dazu beispielsweise im Gemeindehaus der Johanniskirche Gelegenheit oder bei den Ständen der Rotarier und des Lions-Clubs.
Keilerei vor kleinen Kindern
Für musikalische Unterhaltung war gut gesorgt: Das Kartoffellied erklang, ebenso traditionelle Blasmusik, die so richtig zu diesem Tag passte. Kinder hatten ihren Spaß an zwei Karussells, und die „Großen“ an so manch netter Plauderei mit Freunden und Bekannten, die auch zum Kartoffelsonntag gekommen waren. Nur einmal zog ein kleines graues Stimmungswölkchen auf, als Männer am Mühlentor handfest aneinander gerieten. Erschrocken beobachteten einige kleine Kinder das Gekloppe, dessen Grund im Dunkeln blieb. Zum Glück war der Spuk rasch vorbei, die Polizei, nach der schon einige Leute riefen, musste dann doch nicht alarmiert werden.
Perspektive Einkaufszentrum Mühlentor
Gut gesättigt und gut gelaunt, trat das Gros der Kartoffelsonntagsbummler den Heimweg an. Und gut gelaunt waren wohl auch die Dannenberger Kaufleute angesichts des Erfolges der Veranstalter. Und noch besser werde die Laune, so bemerkte Heino Rygula vom Jeans-Schapp im Gespräch mit wnet, wenn das geplante Einkaufszentrum am Mühlentor gebaut ist „und C& A dort hin kommt und nirgends anderswo“.
Fotos: Hagen Jung / Bild oben: Zum Kartoffelsontag gab es beim Jeans-Schapp neben Textilien auch Tüten mit Biokartoffeln.
