Andreas Kelm neuer Sprecher des Grünen Kreisverbands

Andreas Kelm heißt der am Dienstag Abend frisch gewählte Sprecher des Grünen Kreisverbandes Lüchow-Dannenberg. Der Personalratsvorsitzende beim Landkreis Lüneburg wurde beinahe einstimmig gewählt.


Durch den Rücktritt der erst im vergangenen Jahr gewählten SprecherInnen Maren Ramm und Harald Förster war eine Neuwahl notwendig geworden. Eine erste Wahl scheiterte im September, da zu der Sitzung formell unrichtig eingeladen worden war.

Deswegen musste am Dienstag eine neue Sitzung einberufen werden. Da bisher kein weiterer Kandidat gefunden werden konnte, blieb es bei der Wahl von Andreas Kelm als derzeit einzigem Sprecher. Ein neues Team soll dann bis zu den nächsten regularen Wahlen im nächsten Jahr gesucht - und hoffentlich gefunden - werden.

Für seine Arbeit als Sprecher des Kreisverbandes sieht Kelm insbesondere darin, aufzupassen "was mit dem Endlagersuchgesetz geschieht", um ein mögliches Endlager Gorleben zu verhindern. Darüber hinaus will er sich verstärkt für die Energiewende einsetzen. "Neue Windkraftanlagen im Landkreis sind von uns gewollt," so Kelm in einem ersten Statement nach der Wahl. "Schließlich soll sich irgendwann auch Hamburg mit unserer Energie versorgen."

Doch zunächst standen praktische Themen auf der weiteren Tagesordnung des Kreisverbandes. Es galt den/die Delegierte/n für die Bundes-Delegiertenkonferenz der Grünen am Wochenende zu wählen. Der Kreisverband kann sich dort mit einer Stimme an den Abstimmungen beteiligen. Zur Wahl stand neben Kay-Robert von dem Knesebeck auch Asta von Oppen aus Gartow. Martina Lammers, ehemalige Kreisvorsitzende, wollte jedoch zunächst von den KandidatInnen für die Delegiertenwahl wissen, ob "Ihr denn wisst, was da am Wochenende eigentlich gewählt werden soll?" Brav gaben die zu Wählenden Auskunft über ihre Positionen Auskunft, obwohl sie wie Asta von Oppen und auch Kay-Robert von dem Knesebeck seit Jahrzehnten grünpolitisch aktiv sind.

Über die Frage, wie sich der Kreisverband zu einer möglichen Schwarz-Grün-Koalition auf Bundesebene stellen würde, gab es einen kurzen Meinungsaustausch. Zusammengefasst wurde darin eine grundsätzlich skeptische Haltung deutlich. Allgemein herrschte in der Runde große Sorge, dass Gorleben unter Schwarz-Grün zum Endlager wird. Aber auch ein "Ja" zu einer Schwarz-Grünen Koalition wurde unter bestimmten - vor allem personellen - Voraussetzungen - nicht völlig ausgeschlossen. Aber neben der Gorleben-Frage herrschte gegenüber Schwarz-Grün in den Themen Flüchtlings-, Sozial- und Energiepolitik große Skepsis.

Letztendlich wurde Asta von Oppen als Haupt-Delegierte und Kay-Robert von dem Knesebeck als ihr Vertreter in das Parteigremium geschickt. Martina Lammers, die sich als Ersatz-Delegierte zur Wahl gestellt hatte, erlangte lediglich 8 Stimmen der 22 Anwesenden gegenüber 14 Stimmen, die von dem Knesebeck auf sich vereinen konnte.

Auf der Landes-Delegiertenkonferenz (LDK), die am 2. + 3. November in Celle stattfindet, werden Elke Mundhenk und Michael Schemionek den Kreisverband vertreten. Martina Lammers war hier nicht zur Wahl angetreten, wird aber an der LDK teilnehmen, da sie "sowieso eingeladen" ist.

Der Tagesordungspunkt "Wahlkampfnachlese" wurde verschoben, da die Arbeitsgruppe Wahlkampf sich zu dem Thema noch einmal treffen und ihre Ergebnisse danach vorstellen wird.

Resolution gegen Pädophilie verabschiedet

Auf Antrag von zwei Mitgliedern des Kreisverbandes verabschiedete die Runde eine Resolution zur Phädophilie-Debatte, die den Grünen in den letzten Tagen des Bundestageswahlkampfs zu schaffen gemacht hatte. Auch der Kreisverband ist der Ansicht, dass die Partei Kindesmissbrauch scharf verurteilen und für Transparenz über die damaligen Parteibeschlüsse geschaffen werden muss.
"Wir verurteilen Kindesmissbrauch sowie dessen Verharmlosung ausnahmslos aufs Schärfste. Wir begrüßen, dass die Ergebnisse einer bereits eingeleiteten Untersuchung der Verstrickung grüner Aktivitäten in diesem Zusammenhangoffen gelegt und daraus angemessene Konsequenzen gezogen werden. Der rückhaltlose Einsatz für Kinderrechte und gegen Kindesmissbrauch soll initiativ von der Partei verfolgt werden."

Weiter will sich der Kreisverband lt. Resolution dafür einsetzen, dass die unabhängige Stelle eines Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung auch in der kommenden Legislaturperiode beibehalten wird und dass die derzeit geltenden Verjährungsfristen für solche Straftaten abgeschafft werden. 

Siehe dazu auch den Beschluss des Landesvorstands zu dem Thema -
hier!




2013-10-16 ; von Angelika Blank (autor), auf lokales
in Lüchow (Wendland), Deutschland

kommunalpolitik  

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