BI: Endlager-Forschungsgemeinschaft belegt Scheitern der Endlagersuche

Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg ist die Einrichtung einer "Endlager-Forschungsgemeinschaft", die vor wenigen Tagen in Berlin gegründet wurde, ein öffentliches Eingeständnis, dass die bisherigen Endlagerversuche in der Praxis gescheitert sind.

Am 16. Januar 2013 haben die bekanntesten Institutionen der Endlagerforschung in Berlin die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Endlagerforschung (DAEF) ins Leben gerufen. Ziel der Arbeitsgemeinschaft soll es sein, einen Beitrag zur Endlagerung radioaktiver Abfälle zu leisten und Forschungsarbeiten effektiver zu gestalten. Dabei sollen auch sozialwissenschaftliche Aspekte eine Rolle spielen.

Zu den Gründungsmitgliedern der DAEF gehören neben der DBE Technology GmbH das Forschungszentrum Jülich GmbH, die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH, das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), das IfG Institut für Gebirgsmechanik GmbH, das Institut für Sicherheitstechnologie (ISTec) GmbH, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Öko-Institut  e.V., das Institut für Bergbau und Spezialtiefbau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg sowie das Institut für Endlagerforschung der Technischen Universität Clausthal.

Für die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI) ist die Einrichtung aber auch der Beleg, dass es Bürgerinitiativen waren, die das Desastesr in Morsleben und in der Asse II wie auch die geologischen Unzulänglichkeiten im Schacht Konrad und im Salzstock Gorleben aufgedeckt haben.

Ein Forschungsverbund, unter dessen Dach Institutionen und Institute, die in der Vergangenheit ihre Verantwortungslosigkeit unter Beweis gestellt haben, Platz finden, starte mit einer beschädigten Reputation. Die Teilnahme des Öko-Instituts am Verbund beispielsweise rufe große Irritationen hervor.

Die Atomkraftgegner laden im Gegenzug zu einer Atommüllkonferenz am 2. Februar nach Kassel ein. "Wir wissen, dass das internationale Atommüllgeschäft lukrativ ist und dass der Abriss von Atomanlagen ein großes Geschäftsfeld sein wird. Dazu bedarf es kritischer Begleitung. Auf der Konferenz sollen seitens der Anti-Atom-Initiativen Grundsätze zum Umgang mit dem Atommüll erarbeitet und verabschiedet werden", schreibt die Umweltinitiative. Als Gastredner konnte der Schweizer Geologe und Nuklearexperte Marcos Buser gewonnen werden. Buser wird das Scheitern des dortigen Suchverfahrens und des Beteiligungsprozesses analysieren, das er selbst mit auf den Weg gebracht hatte und das auch in Deutschland lange Zeit als beispielhaft galt.

Anmeldung und Informationen unter www.atommuellkonferenz.de  




2013-01-20 ; von pm (autor), asb (autor), auf lokales
in Gedelitzer Straße, 29475 Gorleben, Deutschland

endlager_gorleben   atompolitik  

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