Gleich zu Beginn des Jahres sorgt Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) für neuen Streit in der Suche nach Zwischenlagern für die zu erwartenden Castortransporte aus Sellafield: er lehnt eine Zwischenlagerung in Hessen ab.
In diesem Jahr muss geklärt werden, wo die noch ausstehenden 26
Castor-Behälter aus der Wiederaufarbeitung in La Hague bzw. Sellafield
gelagert werden. Denn Gorleben scheidet eigentlich aus. Es sollten, so
die Absichtserklärung der Politik, nicht nur SPD-mitregierte
Bundesländer ihre Bereitschaft bekunden, den hochradioaktiven Müll
zwischenzulagern. Nach der Bildung einer schwarz-grünen Koalition in
Hessen schien sich ein möglicher Weg für die Lastenteilung bei der
Zwischenlagerung anzudeuten.
Im hessischen Koalitionsvertrag heißt es: "Sollte es nach sorgfältiger
Prüfung erforderlich sein, auch in Biblis zwischenzulagern, weil es in
Deutschland keine anderen Möglichkeiten gibt, so werden wir eine
Lagerung in Biblis dulden." Doch schon vor der Amtsübernahme am 18.
Januar poltert der hessische CDU-Chef Volker Bouffier, eine Lagerung der Castoren
in Hessen sei "völliger Unsinn".
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) bezeichnet die
Lagerung der Castoren in kraftwerksnahen Zwischenlagern in anderen
Bundesländern als in Niedersachsen als ersten "Lackmus-Test" für die
Bereitschaft, die Atommülllagerung tatsächlich neu zu regeln.
"Wenn schon die Zwischenlagerung von Atommüll am St. Florian-Denken von
Unionspolitikern scheitert, ist auch keine Bewegung in der
Endlagerdebatte zu erwarten. Bouffier und Co. offenbaren, dass die
angeblich neue Endlagersuche nur ein Trick ist, um die Lage rund um
Gorleben vorübergehend zu beruhigen", schreibt die BI.
Ihr Sprecher Wolfgang Ehmke:"Wir sind am Neujahrstag mit der ersten
Demonstration voller Schwung ins Widerstandsjahr 2014 gestartet und
machen weiter Druck für den Atomausstieg und einen Paradigmenwechsel in
der Atommüllpolitik."