Der Süthener Bauer Johann Parum Schultze im 18. Jahrhundert hat es getan. Und der Prezierer Lehrer und Kantor Christoph Fauteck Mitte des 19. Jahrhunderts ebenso. Beide haben ihre Erlebnisse und Erinnerungen sowie die Erzählungen anderer niedergeschrieben.
Vieles von dem, was wir heute über das Alltagsleben vor 100, 200 oder mehr Jahren wissen, wissen wir tatsächlich nur, weil sich einzelne Menschen wie Parum Schultze oder Fauteck die Mühe gemacht haben, ihre Erkenntnisse in einer "Chronik" oder in ihren "Lebenserinnerungen" für die Nachwelt zu überliefern.
Bis heute gibt es in Lüchow-Dannenberg einen großen Kreis von engagierten Familien- und Dorfchronisten. Ihre Arbeitsweisen und ihre Motive sind dabei so unterschiedlich wie die zusammen über 130 Dörfer, Städte und Flecken des Wendlands. Wer sind diese Menschen, die sich dieser besonderen Herausforderung stellen?
Der Heimatkundliche Arbeitskreis Lüchow-Dannenberg (HALD) stellt die hiesigen Chronisten in den Mittelpunkt seiner diesjährigen Frühjahrstagung am Samstag, dem 29. März 2014. "Es soll keine hochwissenschaftliche Akademie-Tagung werden", erklärt der stellvertretende HALD-Vorsitzende Ulli Stang, sondern eher ein "nachbarlicher Austausch".
Die Tagung beginnt um 10 Uhr im Hotel "Katerberg" in Lüchow. Zunächst berichten einzelne Chronisten über ihre Arbeit, ausgewählte Chroniken werden vorgestellt. Ab etwa 11.45 Uhr referieren Torsten Schoepe vom Online-Bildarchiv www.wendland-archiv.de und Dr. Rolf Meyer vom Museum Wustrow über die Arbeit mit Fotos und Archiven. Nach einem gemeinsamen Mittagessen führt Undine Stiwich duch das Stadtarchiv Lüchow. Die Tagung endet - wiederum im Katerberg - mit einer Abschlussrunde bei Kaffee und Kuchen. Anschließend findet ab ca. 16.30 Uhr die Mitgliederversammlung des HALD statt.
Der Tagungsbeitrag beträgt 5 Euro. Die Mahlzeiten sind – außer der Kaffeepause am Vormittag – individuell zu begleichen.
Anmeldungen zur Tagung sind bis zum 22. März 2014 bei Ulli Stang (Tel.: 05861 – 98 55 86, E-Mail: UlliWStang@aol.com) oder bei Susanne Götting-Nilius (Tel.: 05861 – 808 117, E-Mail: s.goetting-nilius@elbtalaue.de) möglich.
Foto: Jenny Raeder